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Wenn Kinder sich ein Zimmer teilen

von Newsredaktion

Kinderzimmer

Ein Vorteil gibt es auf jeden Fall: Kinder, die sich ein Zimmer teilen dürfen oder müssen, haben immer jemanden zum Spielen. In vielen Familien teilen sich Kinder aus Kosten- oder Platzgründen ein Zimmer. Wichtig ist dabei, dass beide Kinder sich zurückziehen können. In der Pubertät ist ein eigenes Zimmer wichtiger.

Freiwillig das Zimmer teilen

In einigen Familien teilen sich die Kinder auch freiwillig ein Zimmer. Dazu gehört auch, dass sich die Kinder Spielsachen teilen und gemeinsam aufräumen. Zudem können sie so gemeinsam ein Hörspiel zum Einschlafen oder eine Gute-Nacht-Geschichte hören. Das gemeinsame Zimmer funktioniert vor allem gut bei Kleinkindern. Kommt ein Kind dann in die Schule, kann es möglicherweise schwieriger werden. Das Schulkind sollte zum Beispiel  ungestört lernen und Hausaufgaben machen können.

Vorteile und Nachteile

Einige Experten befürworten ein gemeinsames Zimmer, andere sehen es kritisch. Von Vorteil ist, dass die Kinder gemeinsam Verantwortung für das Zimmer übernehmen. Sie verlieren in der Regel schnell das Besitzdenken und Kategorien wie meins oder deins. Das fördert die Entwicklung des Sozialverhaltens. Dennoch ist darauf zu achten, dass die Kinder auch ihre Individualität erhalten. So sollten die Kinder einen Rückzugsort haben und eine Schatzkiste mit Lieblingsspielzeug oder ähnliches für sich allein. Auch ein Bereich der Dekoration oder der Wand sollten beide Kinder jeweils individuell gestalten können, etwa mit Fotos oder Bildern. Sinnvoll ist auch ein jeweils eigener Kleiderschrank.  Pädagogen raten auch dazu, dass Kinder ein eigenes Regal haben sowie Spielzeug, das nicht geteilt wird.

Gemeinsam lernen und Grenzen ziehen

Im gemeinsamen Kinderzimmer müssen Kinder lernen, Grenzen zu respektieren und zu ziehen. Das bestätigen auch die Experten der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Streitigkeiten sind in diesem Fall durchaus normal, für gewöhnlich können das die Kinder gut klären. Sinnvoll kann vielleicht eine Moderation durch die Eltern sein. Eine Frage kann etwa sein, ob die Kinder gemeinsam schlafen gehen. Das hängt von den persönlichen Schlafbedürfnissen ab. So kann es sinnvoll sein, die Kinder getrennt ins Bett zu bringen.

Kritische Stimmen verweisen darauf, dass bei getrennten Zimmern das ältere Kind meist zurückstecken muss. Sie nehmen häufig Rücksicht auf die jüngeren Geschwister. Zudem wollen Kinder nicht immer, dass die kleine Schwester oder der kleine Bruder mitspielt, wenn die Freunde zu Besuch sind. Außerdem sollten die Geschwister nicht die Elternrolle übernehmen, zum Beispiel beim Einschlafen. Spätestens in der Pubertät sollten Kinder dann eigene Zimmer beziehen. Das gilt vor allem bei Geschwistern beider Geschlechter.  

Wichtige Regelungen vereinbaren

Wenn die Wohnung nicht viel Platz lässt, ist es wichtig, feste Zeiten zu vereinbaren. In diesen Zeiten kann dann jeweils ein Kind in Ruhe das Zimmer allein nutzen, zum Beispiel für den Mittagsschlaf oder die Haussaufgaben. Auch in anderen Bereichen sollte dann eine Möglichkeit zum Spielen gegeben sein. Außerdem sollten Eltern den Kinder Perspektiven aufzeigen, wann ein eigenes Zimmer möglich sein kann. Ein Zeitpunkt kann sein, wenn das ältere Kind auszieht.

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