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Wenn Kinder die Träume ihrer Eltern leben

von Newsredaktion

Träume

Nicht wenige Eltern projizieren ihr Hobby wie Ballett, Yoga, Musik, Kampfsport, oder Fußball auf ihre Kinder. Sie wollen kleine Superstars aus den Kindern machen. Doch wollen das auch die Kinder? Immer wieder warnen Psychologen davor, die Kinder zu überfordern und sprechen von den so genannten Eislaufmüttern und Fußball-Vätern.

Eltern übertragen ihre Ambitionen auf die Kinder

Oftmals wollen Eltern ihre eigenen Ambitionen dabei auf die Kinder übertragen. Sie wünschen sich die Sportkarriere, die ihnen verwehrt geblieben ist oder die musikalische Begabung, die ihnen selbst fehlt. Experten sprechen dabei vom Eislaufmutterimpuls. Dieser setzt ein, sobald Kinder etwas älter werden, eigene Wünsche und Hobbys entwickeln.

In den USA sind Schönheitswettbewerbe für unter Zehnjährige schon lange ein Trend. Dabei gibt es eine so genannte „Stage Mother“, die den anderen Müttern Tipps gibt. Zwar ist in Deutschland dieser Trend noch nicht so verbreitet, dennoch gibt es auch hier viele Eltern, die Fußballtrainer und Geigenlehrerinnen drängen, die Kinder zu Höchstleistungen zu bringen. So wird schon im Kindergarten die Forderung nach musikalischer, technischer und digitaler Früherziehung laut. Später in der Schule nutzen Eltern nicht selten den Rechtsweg, um für die Kinder bessere Schulnoten zu erwirken, gegen die Entscheidung der Lehrer.

Überforderung und Grenzen der Eltern und Kinder

Schon 2008 machte das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ Furore. Seit Jahren warnt der Autor davor, dass überambitionierte Eltern so ihren Kindern keinen Gefallen tun und Kinder und Jugendliche verlieren. Experten geben zudem zu bedenken, dass derzeit ein großer Teil der heutigen Schüler die Schule ohne Ausbildungsreife verlassen, wohl auch als Folge der Überforderung und überhöhten Erwartungshaltung der Eltern.

So gehen Experten von einer Symbiose, einer psychischen Verschmelzung des Kindes mit den Eltern aus. Kinder werden nicht als Kinder, sondern als kleine Erwachsene, als Partner gesehen. Auch die Eltern geraten so in eine Abhängigkeit zu den Kindern und wollen von den Kindern unbedingt geliebt werden. Eine Herangehensweise von Psychologen ist daher auch die Perspektive der Eltern. Sie stellen einen Erfolgsdruck bei den Eltern fest. Diesen übertragen sie auf die Kinder. Die Experten sprechen daher von einer Gesellschaft mit kindischen Eltern, die kindisch bleibende Kinder erziehen. Dazu kommen Versagens- und Verlustängste. So müssten Eltern entspannter, erwachsener werden, damit auch die Kinder erwachsen und selbständig werden können. Denn: Eltern sollten ihre Grenzen ebenso kennen und akzeptieren, wie Kinder das lernen müssen.

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