Weniger Hausgeburten und mehr Kaiserschnitt

Aktuell nimmt die Zahl der Hausgeburten stetig ab, dafür werden immer mehr Kinder per Kaiserschnitt zur Welt gebracht. Woran liegt das? Vom Kaiserschnitt wird vor der Geburt meist abgeraten, wenn keine medizinische Indikation besteht. In den einzelnen Bundesländern gibt es eine unterschiedliche Geburtskultur, die regionalen Unterschiede machen sich auch den Zahlen bemerkbar.

Durchschnittlich ein Drittel Kaiserschnitt

Durchschnittlich kommt in Deutschland jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. Tatsächlich hängt es stark von der Region ab, ob Hausgeburten, natürliche Geburten oder ein Kaiserschnitt in der Klinik bevorzugt werden. Das Statistische Bundesamt gab jetzt aktuelle Zahlen bekannt. Demnach sind im Saarland etwa 40 Prozent der Geburten ein Kaiserschnitt, in Sachsen lag die Quote bei 24 Prozent.

Entbindungen und Geburtsarten

Bundesweit blieb die Zahl der Geburten mit Kaiserschnitt mit gut einem Drittel von etwa 690.000 Entbindungen in Krankhäusern seit 2013 weitgehend stabil. Der Deutsche Hebammen-Verband spricht sich für einen Kaiserschnitt nur aus, wenn er medizinisch notwendig ist. Aus der Statistik ist auch zu lesen, dass nur sehr wenige Frauen sich für alternative Geburtsarten – z. B. eine Wassergeburt - bzw. Geburten außerhalb einer Klinik entscheiden, z. b. in einem Geburtshaus oder für eine Hausgeburt. So sind von den 717.000 Kindern in 2014 nur etwa 11.000 Kinder außerhalb eines Krankenhauses geboren worden.

Krankenhäuser mit Geburtsstationen

Die Zahl der Geburten stieg im letzten Jahr um knapp 5 Prozent, ebenso wie die Geburten im Krankenhaus. Weiterhin gab es 99,7 Prozent Kinder, die lebend geboren wurden, damit blieb auch diese Zahl stabil. Interessant für werdende Eltern ist auch, dass ein Drittel der deutschen Krankenhäuser über eine Geburtsstation verfügt und sich gleichzeitig zahlreiche Kliniken aus diesem Segment zurückgezogen haben. In 2013 gab es noch in 37 Prozent der Krankenhäuser eine Geburtsstation, in 2014 waren es noch 36 Prozent.