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Was bewegt Eltern in Krisenzeiten?

von Newsredaktion Familie

Zusammenhalt Familie

Die Studie „Kinder.Krise.Kraft“ der Zeitschrift „ELTERN“ untersucht, wie deutsche Familien mit Krisen umgehen. Derer gab es in den letzten Jahren genug. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen dabei Fragen, wie beispielsweise was brauchen Familien, wie geht es ihnen und was sind ihre größten Kraftquellen?

Als zentrales Ergebnis der Befragung von 1.049 Müttern und Vätern zeigte sich, dass die Mütter stärker verunsichert sind als die Väter. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer gab an, dass er sich heute mehr Sorgen macht als noch vor wenigen Jahren. Die Themen, die Deutschlands Eltern zu jeweils mehr als 70 Prozent am meisten bewegen, sind Krieg, wirtschaftliche Entwicklung und die Zukunftschancen der eigenen Kinder.

Mütter sind besorgter als Väter

Die Corona-Pandemie ist mittlerweile in den Hintergrund getreten, nur noch rund 40 Prozent machen sich deswegen Sorgen. Mütter beschäftigen diesen Themen mehr als Väter. Das betrifft vor allem Bereiche wie die Zukunftschancen der Kinder, die persönliche finanzielle Lage und die Pandemie.

Doch gleichzeitig beginnt sich auch der Blick für das Positive im Leben zu schärfen. So gaben 43 Prozent der Befragten an, jetzt mehr zu schätzen, wie gut es ihnen geht. Das gilt auch für den Zusammenhang innerhalb der Familie. Dieser wird als noch wertvoller erachtet als in der Vergangenheit.

Große Verunsicherung bei niedrigem Haushaltseinkommen

Die Verunsicherung in Deutschlands Familien steigt jedoch an, wenn das Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro liegt. Dann sind die Sorgen um die finanzielle Zukunft mit 82 Prozent am größten. Dieser Anstieg ist auch bei allen anderen Zukunftsthemen sichtbar, wie beispielsweise bei der Versorgung mit Lebensmitteln.

Doch die Familie bietet auch in schwierigen Zeiten Halt und Sicherheit, das zeigte die Befragung. Rund die Hälfte der Studienteilnehmer schöpft durch Rituale innerhalb der Familie Kraft. Das kann das gemeinsame Essen ebenso sein, wie Ausflüge, oder Zubettgehrituale. Nähe, Kontakte und Intimität zu den Liebsten hilft Deutschlands Eltern dabei, mit den Herausforderungen der Zeit fertig zu werden.

Mehr Unterstützung gefordert

Die Kinder geben ihren Eltern viel Kraft. Dem stimmten 84 Prozent der Mütter und 73 Prozent der Väter zu. Auch die Partnerschaft ist ein stabiles Fundament innerhalb der Familie. Hinzu kommen noch das soziale Umfeld, ein sicherer Job, Hobbys und Sport. Doch dies allein reicht oft nicht aus, um mit den Krisen fertig zu werden.

Die Eltern wünschen sich mehr Unterstützung durch die Politik. Hier geht es vor allem um finanzielle Zuwendungen für Familien, mehr Verständnis für die Bedürfnisse und mehr Rücksicht vom Arbeitgeber für berufstätige Eltern. Politik und Arbeitswelt sollten Familien stärken. Für ihre Kinder wünschen sich die Eltern ein starkes Selbstbewusstsein, eine gute Bildung und Vertrauen in den Rückhalt der Familie.

Kitas, Schule und Hort sind wichtig

Die Befragung zeigte auch, dass Familien Kita, Schule und Hort als wichtige Stütze empfinden. Sie sind mit einer überwiegenden Mehrheit der Meinung, dass eine verlässliche Betreuung der Kinder unerlässlich sei, um den Alltag in der Familie bewältigen zu können. Diese Einrichtungen ermöglichen es dem Nachwuchs, soziales Verhalten zu erlernen.

Doch gleichzeitig sind rund 80 Prozent der Befragten der Meinung, dass es wichtig ist, dass ein Elternteil die ersten zwei bis drei Jahre beim Kind bleibt, um die Bindung zu stärken. Insgesamt zeigt die Studie, was Eltern in Krisenzeiten bewegt und dass die Familie wertvoll und unterstützend ist.

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