Weitere Erziehungs-News

Viele Eltern sind verunsichert

von Newsredaktion Familie

Ständige_Impfkommission

Die Ständige Impfkommission hat keine allgemeine Impfempfehlung für Kinder über zwölf Jahren abgegeben. Stattdessen rät sie zur Corona-Impfung für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen. Diese Entscheidung hat für viel Unsicherheit gesorgt. Immerhin hatten sich im Vorfeld zahlreiche Ärzte, sowie die Regierung klar für die Impfung ausgesprochen.

Die Politik wollte die Entscheidung der Ständigen Impfkommission nicht abwarten und war vorgeprescht. Damit war sie allerdings nicht alleine, sondern stützte sich auf die Entscheidungen der europäischen Zulassungsbehörden. Gleichzeitig ist die Impfung der Kinder in zahlreichen anderen Ländern bereits angelaufen bzw. steht kurz davor. Die nun beschränkt ausgesprochene Empfehlung sorgt naturgemäß für Enttäuschung und Verwirrung. Viele Eltern sind verunsichert.

Impfung nur für Kinder mit Vorerkrankungen

Der aktuelle Corona-Bericht aus dem Robert-Koch-Institut empfiehlt Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen, denn diese haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Eine Impfung für alle Kinder werde derzeit jedoch nicht empfohlen. Diese sei jedoch nach einer Aufklärung durch den Arzt oder auf Wunsch möglich.

Das überrascht, schließlich sind die Impfstoffe auf Basis einer entsprechenden Studie auch für Kinder und Jugendliche sicher. Konkret rät die Ständige Impfkommission zur Anwendung des Impfstoffs bei folgenden Vorerkrankungen:

  • Adipositas
  • Immunsuppression
  • Herzfehler
  • Chronische Lungenerkrankung
  • Diabetes
  • Trisomie 21

In all jenen Fällen sollten Eltern für ihre betroffenen Kinder zur Immunisierung greifen. Zusätzlich ist eine Impfung angebracht, wenn sich Kinder und Jugendliche im Umfeld von Kontaktpersonen oder Angehörigen aufhalten, die eine hohe Gefährdung für einen schwereren Krankheitsverlauf haben. Der Abstand zwischen den beiden Impfungen sollte, wie bei Erwachsenen auch, drei bis sechs Wochen betragen.

Nutzen und Risiko gegeneinander abgewogen

Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, sagte dazu, dass man Nutzen und Risiko genau gegeneinander abgewogen habe. Zwar sei die Studienlage hinsichtlich des Risikos eindeutig, doch nach Meinung der Kommission, sind die Anzahl der Teilnehmer und die Dauer der Beobachtung noch einfach zu gering. Man werde jetzt die Datenlage weiter beobachten und die Empfehlung bei Bedarf anpassen.

Diese folge den tatsächlichen Krankheitsverläufen bei Kindern in Deutschland. Seit Ausbruch der Pandemie sind bisher zwei Todesfälle in der betreffenden Altersgruppe bekannt. Diese haben schwere Vorerkrankungen gehabt. Die Krankheitslast bei Kindern ist grundsätzlich sehr gering.

Die Wissenschaftler lassen sich keine Vorgaben machen

Doch mit dieser Empfehlung können Ärzte und Eltern durchaus umgehen. Schließlich definiert sie eine genau umrissene Zielgruppe und lässt den Verantwortlichen genug Raum, um eine individuelle Entscheidung zu treffen. Die Wissenschaftler haben damit klargemacht, dass sie sich keine Vorgaben von der Politik machen lassen möchten, sondern medizinische Entscheidungen faktenbasiert treffen.

Eine Impfung ist auch ohne Empfehlung möglich

Nun liegt es in der Verantwortung der Eltern und ihrer Kinder, ob sie dieser Empfehlung folgen möchten, oder sich trotzdem impfen lassen möchten. Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer hat Ende Mai die offizielle Zulassung für die Impfung ab zwölf Jahren von der EU-Kommission erhalten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat bereits klargemacht, dass eine Corona-Impfung für Kinder auch ohne Empfehlung der Ständigen Impfkommission möglich ist. Das ist kein Einzelfall, denn auch die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson sind in Deutschland entgegen der Empfehlung für alle Altersgruppen freigegeben.

Weitere Erziehungs-News