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Viele Amerikaner wieder zurück im Hotel Mama

von Newsredaktion

Amerika

In den USA bleiben immer mehr junge Erwachsene wieder zu Hause bei den Eltern. Das liegt zum einen daran, dass sie allein leben, zum andern an der Arbeitslosigkeit bzw. einem schlecht bezahlten Job. Die Gesellschaft in den USA scheint sich zu verändern.

Junge Amerikaner lieber zu Hause

Das überrascht viele Experten, denn eigentlich sind die Amerikaner dafür bekannt, bereits früh nach der Schule und  der Universität das Elternhaus zu verlassen und eine eigene Familie und damit einen eigenen Haushalt zu gründen. Sie wollen früh auf eigenen Beinen stehen und unabhängig sein. Doch jüngere Studien von amerikanischen Wissenschaftlern zeigen ein neues Bild der ehemals so mobilen jungen Amerikaner. So hat das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Zahlen veröffentlicht, nach denen seit über 130 Jahren viele junge Amerikaner zwischen 18 und 34 wieder bzw. immer noch bei den Eltern leben und damit die Gründung des eigenen Haushalts hinauszögern.

Späte Heirat und spätere Haushaltsgründung

Während im Jahr 1960 über 60 Prozent der jungen Leute eine eigene Wohnung hatten, sind es aktuell wohl nur noch gut 30 Prozent. Dabei sind die wichtigsten Gründe dafür, dass die Amerikaner einem internationalen Trend folgen und sich nicht mehr früh binden. Hochzeiten werden auf spätere Zeitpunkte verschoben, die Wissenschaftler schätzen, dass künftig gut 25 Prozent der Amerikaner ledig bleiben werden.

Beruf und Arbeitsmarkt

Ein weiterer Aspekt ist die Berufswelt. So sind es vor allem junge Männer mit einem festen und gut bezahlten Arbeitsplatz, die den eigenen Hausstand gründen. Doch die Lohnentwicklung in den USA sorgt dafür, dass vor allem junge Frauen zu Hause bleiben. Zwischen 2000 und 2010 sanken die Reallöhne erheblich. Während der großen Wirtschaftskrise entschieden sich viele Amerikaner eher für die Hochschule denn für einen festen Job. Damit blieb das Einkommen aus. Dazu kommt: Vor allem die College-Absolventen, also die gut ausgebildeten Amerikaner gründen eine eigene Familie bzw. einen eigenen Haushalt. Dagegen leben 40 Prozent der jungen Menschen ohne Schulabschluss noch bei den Eltern.

Weniger mobil

Für die Forscher ist jedoch überraschend, warum sich der Trend nicht verändert, denn langsam erholt sich die Wirtschaftslage und der Arbeitsmarkt. Viele junge und schlecht ausgebildete Menschen jedoch müssen sich mit Niedrig-Lohn-Jobs zufrieden geben. Außerdem nimmt die berühmte Mobilität der Amerikaner im Allgemeinen ab. Heute ziehen nur noch knapp acht Prozent der Amerikaner um, in den 1960er Jahren waren es noch gut 20 Prozent.

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