Weitere Erziehungs-News

Viel Fernsehen wirkt sich bis ins Jugendalter aus

von Newsredaktion

Fernsehen

Wenn Kleinkinder zu viel und zu häufig fernsehen, wirkt sich das meist bis ins Jugendalter aus. Zu dem Schluss kommt eine kanadische Studie. Demnach neigen Kleinkinder, die übermäßig fernsehen, später mit etwa 13 Jahren offenbar eher zu unsozialem oder auch gewalttätigem Verhalten. Zudem würden die Jugendlichen sich stärker isolieren und zurückziehen und geraten häufiger in eine Opferrolle.

Fernsehkonsum von Kleinkindern

Wissenschaftler der Universität Montreal erklären, dass es noch unklar ist, wie sich übermäßiger Fernsehkonsum bei Kleinkindern für die Entwicklung wichtiger Bereiche des Gehirns, die z.B. für die Selbstregulierung oder auch die emotionale Intelligenz wichtig sind, auswirkt. Daher ist es wichtig, möglichst früh verschiedene Faktoren zu erkennen, um die Entwicklung des Kindes fördern zu können. Für Jugendliche ist es etwa wichtig, soziale Kontakte einzugehen, eine Bindung zu Gleichaltrigen aufzubauen und so eine Gruppenidentität zu entwickeln. Das für den erfolgreichen Übergang vom Jugendalter ins Erwachsenenalter von großer Bedeutung. Daher haben die Forscher den Fernsehkonsum von zwei-jährigen Kindern mit Hilfe der Angaben der Eltern untersucht.  Zum Vergleich wurden dann die gesellschaftlichen Erfahrungen dieser Kinder elf Jahre später untersucht. Die Forscher stützten sich dabei auf die Angaben der Jugendlichen.

Entwicklung sozialer Kompetenzen

So wurde deutlich, dass die Jugendlichen, die im Kleinkindalter viel ferngesehen hatten, eher die Einsamkeit bevorzugten. Sie wurden von Gleichaltrigen häufiger in eine Opferrolle gedrängt und tendierten eher dazu, sich aggressiv und unsozial zu verhalten. Die individuellen und familiären Faktoren spielten dabei kaum eine Rolle. Untersucht wurden etwa 990 Mädchen und knapp über 1.000 Jungen der Geburtsjahrgänge 1997 und 1998. Die Wissenschaftler stellten heraus, dass die Kleinkinder wesentliche, elementare soziale Fähigkeiten erlernen. Dazu gehören soziale Kompetenzen wie teilen, Respekt und Wertschätzung anderer. Kleinkinder sind nur begrenzt tagsüber auf. Daher wirkt sich viel Fernsehen relativ stark aus. Damit fehlt Zeit für kreatives Spielen, Interaktion mit anderen und weitere kognitive und soziale Erfahrungen. Daher ist für Kleinkinder ein aktiver Alltag extrem wichtig, um soziale Kernkompetenzen zu erlernen. Diese spielen nicht nur in der Schule und in der  Jugend eine wesentliche Rolle, sondern auch später im Berufsleben.

Weitere Erziehungs-News