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Unverändertes Problem der Kinderarmut

von Newsredaktion

Armut

Die neue Studie der Bertelsmann-Stiftung zeigt, dass das Thema Kinderarmut in Deutschland unverändert besteht. Demnach sind etwa zwei Millionen Kinder auf Hartz IV angewiesen. In verschiedenen Bundesländern nimmt die Zahl der armen Kinder weiter zu, so wachsen etwa in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen fast 20 Prozent der Kinder in finanzieller Armut auf.

Wettbewerb in der Schule

Das wirkt sich auf die Kinder aus. Die Studie zeigt auch, dass die Kinderarmut bis zur Einschulung kaum eine Rolle spielt. Das heißt, dass die Kinder in Kindegärten oder Kitas völlig unbelastet mit einander spielen. So achten einige Kitas darauf, möglichst wenig externe Angebote zu nutzen, um die Gleichheit der Kinder möglichst zu gewährleisten. Experten machen aber deutlich, dass mit der Grundschule auch der Gedanke Wer hat was aufkommt, ein Wettbewerb entsteht. Sozialforscher haben herausgefunden, dass Grundschulen auf Wettbewerb im Leistungsbereich ausgelegt sind. Das gilt etwa für außerschulische Aktivitäten wie Sportverein oder Musikunterricht, aber auch für materielle Dinge wie Kleidung oder CDs, Spielzeug, Smartphones etc. Daher fällt auf, dass Grundschulkinder aus sozial schwachen Familien häufig weniger Selbstverbrauen haben. Sie bringen damit weniger Leistung, machen weniger Sport und ähnliches. Das bestätigen auch Pädagogen. So übernehmen Kinder die Denkmuster ihrer Eltern, um mögliche finanzielle Schwierigkeiten zu überspielen.

Teure Geräte und Scheinwelten

Außerdem beobachten z.B. Mitarbeiter des Deutschen Kinderhilfswerks ein weiteres Phänomen. Demnach sparen die Eltern eher am Kinobesuch, Zoobesuch oder dem Besuch im Freibad als an teuren technischen Geräten wie PC, Smartphone oder Fernsehgeräten. Diese Dinge haben besonders bei einkommensschwachen Familien offenbar einen hohen Stellenwert. Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet das eine  Scheinwelt, eine schöne, heile Welt, in die sie sich zurückziehen können. Das nutzen die Kinder und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien auch gern. Ob sich ein Kind arm fühlt, steht für Sozialforscher außer Frage. Denn es spielt keine Rolle, ob das Kind in der Umgebung mit vielen anderen ebenfalls anderen armen Kindern zu tun hat oder nicht. Für die Entwicklung der Kinder spielt das keine Rolle. Irgendwann ist den Kindern genau bewusst, dass sie arm sind.

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