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Unterrichtsausfall sinkt auf 1,7 Prozent

von News

Unterrichtsausfall

Schulministerin Sylvia Löhrmann verwies auf die engagierte Arbeit der Lehrerkollegien: „Das ist ein erfreuliches Ergebnis. Die Stichprobe bestätigt die Erfahrungen, die ich bei meinen Schulbesuchen vor Ort mache. An vielen Schulen gibt es sehr gute Konzepte, um Unterrichtsausfall zu vermeiden und ein kontinuierliches Lernen der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen." Die Ministerin kündigte an, Beispiele guter Praxis auf der Internetseite des Schulministeriums zu veröffentlichen. „Gute Konzepte zeichnen sich durch Transparenz, Verlässlichkeit und Schülerorientierung aus", betonte Löhrmann. „Es kommt darauf an, dass in der Schule für Lehrkräfte, Schülerinnen, Schüler und Eltern klar ist, wie Vertretungsunterricht organisiert und inhaltlich gestaltet werden soll", so die Ministerin.

Stichprobe basiert auf Daten von 770 Schulen

An der Stichprobe vom 15. bis 26. September 2014 nahmen 770 zufällig ausgewählte Schulen teil. Der Unterrichtsausfall wird in NRW seit 2001 über Stichprobenuntersuchungen erhoben, anfangs alle zwei Jahre, seit 2005 jährlich. Die letzte landesweite Erhebung fand 2009/10 statt. Bei der Ermittlung des Unterrichtsausfalls kamen Landesregierung (2,4 Prozent in 2009/10) und Landesrechnungshof (4,8 Prozent in 2008/09) zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Differenzen bei der Datenerhebung

Als Konsequenz daraus wurde die Erhebung zunächst ausgesetzt. Die Schulministerin kündigte an, mittels eines externen wissenschaftlichen Gutachtens andere Möglichkeiten einer statistischen Erhebung des Unterrichtsausfalls zu prüfen. Der Ausschuss für Haushaltskontrolle begrüßte diese Ankündigung in seiner Sitzung am 15. Januar 2013 einstimmig. Alle fünf Fraktionen machten deutlich, dass eine Unterrichtsausfallstatistik nicht weiteren Unterrichtsausfall zur Folge haben dürfe und mit vertretbarem Aufwand durchführbar sein müsse.

Kompromiss nicht gelungen

Nachdem das Schulministerium das Gutachten zu den „Möglichkeiten einer Ermittlung des Unterrichtsausfalls an den Schulen in Nordrhein-Westfalen" im Dezember 2013 vorgelegte, wurde darüber im Schulausschuss im Juni 2014 intensiv beraten. Schulministerin Sylvia Löhrmann bedauerte, dass es in diesem Zusammenhang nicht gelungen sei, Einvernehmen über eine Alternative zur Stichprobenuntersuchung zu erzielen. Ministerin Löhrmann: „Öffentlichkeit und Politik haben ein berechtigtes Interesse an Daten zum Unterrichtsausfall. Ich habe daher nach der Debatte im Schulausschuss entschieden, erneut eine Stichprobenuntersuchung durchzuführen, die sowohl einen Vergleich mit früheren Daten ermöglicht als auch mit vertretbarem Aufwand für Schule und Schulaufsicht umgesetzt werden kann."

Flexible Mittel zur Vermeidung von Unterrichtsausfall

Zur Vermeidung von Unterrichtsausfall stehen für alle Schulformen im Haushalt 2015 „Flexible Mittel für den Vertretungsunterricht" in Höhe von 52,35 Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesen Mitteln wird vor allem bei längerfristigen Erkrankungen der Einsatz von Vertretungslehrkräften ermöglicht. Außerdem gibt es für die Grundschulen zusätzlich eine Vertretungsreserve im Umfang von 900 Stellen. Grundschulen können im Bedarfsfall Lehrkräfte aus dieser Vertretungsreserve anfordern. Darüber hinaus stehen den Schulen 4.000 Stellen gegen Unterrichtsausfall, für Vertretungsaufgaben und zur individuellen Förderung zur Verfügung. Damit erhalten die Schulen zusätzliche Ressourcen, um u.a. auch ihre Vertretungskonzepte zu optimieren.

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