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Unfallrisiko in der Schule - Eine soziale Frage?

von News

Schule

Je nach Schulart ereignen sich mehr oder weniger Unfälle. Insbesondere an Grundschulen, aber auch an Hauptschulen ereignen sich im Vergleich zu Realschulen und Gymnasien mehr Unfälle, dies belegen mehrere soziologische Studien. Das Unfallrisiko an Grundschulen ist nach Expertenmeinung dadurch begründet, weil der Bewegungsdrang der Grundschüler im Verhältnis zu Schülern weiterbildender Schulen der Sekundarstufe I oder der Sekundarstufe II größer ist.

 

Unfallrisiko an Schulen in sozialen Brennpunkten erhöht

Auffällig ist aber auch, dass in Schulen, die in sozialen Brennpunkten liegen das Unfallrisiko im Verhältnis zu Schulen in Gebieten mit Mittelschichtsfamilien deutlich erhöht ist. Pädagogen sehen eine Ursache darin begründet, dass in Familien mit geringerer Bildung der Fernsehkonsum der Kinder beziehungsweise der Konsum von Computerspielen im Verhältnis zu Kindern aus gut bürgerlichen Familien erhöht ist. Dadurch ist bei diesen Kindern auf dem Schulhof der Bewegungsdrang dann erhöht. Die betreffenden Kinder sind deshalb vielfach nicht in der Lage, ein übermäßiges Rennen oder Anrempeln anderer Kinder hinsichtlich der Wirkung einschätzen zu können. Kinder aus “besserem Hause“ sind vielfach in der Freizeit in einem Sportverein engagiert oder üben ein Musikinstrument beziehungsweise spielen in der Natur. Dadurch sind diese Kinder eher in der Lage, ihr eigenes Verhalten und ihren Bewegungsdrang und dessen Wirkung besser einschätzen zu können.

 

Auch Eltern benötigen Hilfestellungen bei Unfallprävention

Weil Kinder von so genannten bildungsfernen Familien eher an der Hauptschule landen als am Gymnasium, sind auch die Unfallgefahr und die Unfallhäufigkeit an Hauptschulen im Verhältnis zu Schulen mit mehr Schüleranteil aus Mittelschichtsfamilien erhöht. Dies belegen mehrere soziologische Studien. Eltern betroffener Kinder sollten deshalb über die Auswirkungen übermäßiger körperlicher Betätigung sprechen. Da viele Eltern aus bildungsfernen Familien aber hierzu nicht in der Lage sind, bedarf es seitens der Schulen speziell qualifiziertem Personal, um auch den betreffenden Eltern Hilfestellung in dieser Hinsicht geben zu können. Die Unfallgefahr an Schulen ist somit eng verknüpft mit dem Sozialstatus.

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