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Umfrage zur Inklusion

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Inklusion

Studie zu Behinderung

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Allensbacher-Umfrage Behinderung, die die Bundesvereinigung Lebenshilfe Studiemehr als fünf Jahre nach dem In-Kraft-Treten der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Auftrag gab. Die Allensbacher-Untersuchung basiert auf 1.574 mündlich-persönlichen Interviews mit einem repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung ab 16 Jahre. Die Interviews wurden im August dieses Jahres geführt.

Ein Fünftel hat Kontakt zu Behinderten

Jeder fünfte Bürger hat laut Studie Kontakt zu Menschen mit einer geistigen Behinderung. Entweder in der eigenen Familie oder dem Verwandten- oder Bekanntenkreis. Weiten Teilen der Bevölkerung ist die UN-BRK als Auslöser für die Inklusionsdebatte weitgehend unbekannt. Nur 22 Prozent der Bevölkerung haben von der UN-BRK gehört (Mai 2011 waren es 14 Prozent).

Die Allensbacher-Umfrage greift u.a. die Diskussion um schulische Inklusion von Kindern mit geistiger Behinderung auf. 77 Prozent der Befragten bekamen diese Debatte zumindest am Rande mit. 20 Prozent verfolgen die Diskussion um schulische Inklusion näher. Die Bevölkerung insgesamt und speziell die Gruppe der Eltern mit schulpflichtigen Kindern haben große Zweifel daran, ob Schulen ausreichend darauf vorbereitet sind, Schüler mit Behinderung zu integrieren. 66 Prozent der Bevölkerung und 76 Prozent der Eltern sehen hier größere Probleme.

Förderschule besser für behinderte Kinder

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (71 Prozent) - auch diejenigen, die in ihrem Umfeld Menschen mit einer geistigen Behinderung kennen (64 Prozent) - ist der Auffassung, dass der Besuch einer speziellen Förderschule für Kinder mit geistiger Behinderung am besten sei. Auf die Frage, wer letztlich darüber entscheiden sollte, ob ein behindertes Kind eine Regel- oder eine Förderschule besuchen sollte, plädiert eine relative Mehrheit der Bevölkerung (42 Prozent) für den Elternwillen. Nur eine Minderheit meint, die Schulbehörde oder die Schule (26 Prozent) solle diese Entscheidung treffen.

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe zeigt Verständnis für diese Einstellung. "So lange die Rahmenbedingungen, wie zusätzliche Lehrer und eine Ausrichtung der Pädagogik auf heterogene Gruppen noch nicht stimmen, sollte das Förderschulsystem erhalten bleiben, damit Eltern eine Wahlmöglichkeit haben", sagte Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundestagsvizepräsidentin, bei der Vorstellung der Studie. Mittelfristig sei die Lebenshilfe aber für eine Schule für alle Kinder. Die Parallelsysteme sollten endlich aufgelöst werden. Aber bis dahin dürfte es ein langer Weg sein für Kinder mit einer geistigen Behinderung.

 

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