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Umfrage zur Grundschulempfehlung überrascht

von Newsredaktion

Grundschule

In Baden-Württemberg gibt es seit 2012 keine verbindliche Grundschulempfehlung mehr. Damit können die Eltern entscheiden, welche weiterführende Schule ihr Kind nach der Grundschule besuchen soll. Eine neuerliche Umfrage dazu kam nun zu überraschenden Ergebnissen.

Eltern wünschen sich verbindliche Empfehlung

In einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Mentefactum und TNS Emnid gaben rund 500 befragte Eltern schulpflichtiger Kinder überraschende Antworten zum Thema verbindliche Grundschulempfehlung versus freie Entscheidung der Eltern. Denn gut 60 Prozent der Eltern würden es wieder lieber sehen, wenn die Schule bzw. der Lehrer die Entscheidung zur weiterführenden Schule fällt und eine verbindliche Empfehlung abgibt. Woran liegt das?

Überforderung und Wünsche der Eltern

Vertreter des Landeselternbeirats vermuten, dass die Eltern zu wenig Informationen zum Thema bekämen und damit mit ihrer Entscheidung allein sind und wohl häufig überfordert. Jahrelang hatte sich der Landeselternbeirat dafür eingesetzt, dass das Kultusministerium des Landes die verbindliche Grundschulempfehlung abschafft. Der Chef des Verbands Bildung und Erziehung dagegen bewertet die Abschaffung und damit die Stärkung des Willens der Eltern als positiv. Damit sei auch den Grundschullehrern geholfen. Häufig seien sie dem Druck der Eltern ausgesetzt gewesen, dass das Kind eine Empfehlung für das Gymnasium erhält. Nun könnten die Lehrer wieder den Fokus auf ihre eigentliche Erziehungsarbeit legen.

Vorgaben zur Grundschulempfehlung

In Baden-Württemberg gibt es zwar die Empfehlung für weiterführende Schulen weiterhin, sie ist aber nicht mehr verbindlich oder verpflichtend. Der Wunsch der Eltern hat nun Vorrang. Nach aktuellen Vorgaben sollte ein Kind im vierten Schuljahr in den Fächern Deutsch und Mathematik mindestens einen Notendurchschnitt von 3,0 vorweisen, um für die Realschule empfohlen zu werden, einen Schnitt von 2,5 für eine Empfehlung für das Gymnasium. Wenn Eltern die Kinder an der Schule anmelden, müssen sie keine Grundschulempfehlung vorlegen. Kritische Stimmen, auch aus der Politik, monieren, dass durch die Abschaffung der verpflichtenden Grundschulempfehlung die Zahl der Schüler, die sitzenbleiben, wesentlich gestiegen ist. Das Kultusministerium sieht vor allem in der wachsenden Vielfalt der Schüler den Grund für mehr Nicht-Versetzungen.

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