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Töpfchentraining: Bettina Lamm im Interview

von Redaktionsassistenz

Kinder an das Töpfchen gewöhnen ist für viele Eltern nicht leicht. Nun hat sich die Entwicklungspsychologin Bettina Lamm im Interview zu diesem Thema geäußert und kann somit vielen Eltern weiterhelfen.

Die besten Erfahrungen

Bettina Lamm ist seit 2014 für die Professur für Entwicklungspsychologie an der Universität Osnabrück verantwortlich und ist zudem wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie Osnabrück. Außerdem hat sie drei Kinder und kann darüber berichten, wie das Training mit dem Töpfchen am besten funktioniert: „Ob und wann Kinder keine Windeln mehr brauchen, ist individuell unterschiedlich und hat sicherlich wenig mit der Intelligenz zu tun. Kinder, die früher oder später laufen, sind ja auch nicht zwangsläufig sportlicher.“  Zum richtigen Zeitpunkt kann sie sagen, dass ein Großteil der Kinder den Toilettengang am Ende des dritten Lebensjahres beherrscht. Im Laufe des vierten Lebensjahres sind fast alle Kinder sauber. Viele von ihnen auch in der Nacht.

Wie können Eltern helfen?

Eltern können ihren Kindern durchaus beim Training helfen: „Hilfreich kann es schon sein, gewisse Routinen einzuführen. Also zu festen Zeiten, beispielsweise vor dem Schlafengehen oder bevor man rausgeht, das Töpfchen anbieten. Aber insbesondere die Vorbildfunktion ist ganz wichtig: Eltern oder Geschwister sollten sich ruhig einmal auf die Toilette setzen, wenn das kleine Kind guckt. Oder einmal die Badezimmertür auflassen, damit die Kinder beobachten können. Ich vermute aber auch, dass manchmal der Zeitpunkt verpasst wird, wenn die Kinder es körperlich könnten. Vielleicht, weil es von der familiären Situation nicht passt. Ist dieser Zeitpunkt dann vorbei, kann es sein, dass das Kind noch länger bei der Windel bleibt.“ Somit sollte auf das Kind geachtet werden, wann es persönlich bereit ist, sich auf das Töpfchen zu setzen. Eltern müssen ihr Kind beobachten und erkennen, wann das Training beginnen werden kann. Schimpfen  ist bei einem Missgeschick jedoch nicht angebracht.

 

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