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Tagespflege: Welche Religion hat die Tagesmutter?

von Redaktionsassistenz

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Es ist ein neues Vorkommen, mit dem in einer Art bereits gerechnet wurde. Die Kieler Stadtverwaltung hat sich nämlich aktuell zur Aufgabe gemacht, die Tagesmütter nach ihrer Religion zu fragen. Ob sich hier nicht ein neuer Trend oder gar ein Problem entwickeln mag?

Die aktuelle Lage

Die Tagesmütter in Kiel haben in diesen Tagen unerwartet Post von der Stadtverwaltung erhalten. Hier wurde ihnen ein kurzer Fragebogen zu ihrer Religionszugehörigkeit zugesandt, den sie ausfüllen sollte. Immerhin wollte die Verwaltung von den Frauen wissen, welcher Religion die Betreuerinnen und Betreuer angehören. Ihre Religion könnte nämlich durchaus einen deutlichen Einfluss auf die Erziehung der Kinder nehmen, wie angeblich behauptet wird. Die pädagogische Arbeit könnte durch die Religion beeinflusst werden. Außerdem wird von den Tagesmüttern verlangt, dass sie beim ersten Kontakt mit den Eltern über ihren Glauben und die Auswirkungen auf den Alltag in der Betreuung reden. Der Brief ging die Tagesmütter, die bereits von der Behörde auf ihre Eignung geprüft wurden. Sie haben dafür angeblich pädagogische Konzepte abgegeben und müssen regelmäßig neue Erlebnisse beantragen. Die Richtlinie der Stadt gibt der Verwaltung die Erlaubnis, Geldzahlungen einzustellen, wenn die religiöse Erziehung der Tagesmutter nicht der Einstellung der Eltern entspricht.

Irritiert über das Vorgehen

Natürlich ist man bei dem Bundesverband Kindertagespflege ein wenig irritiert über das Vorgehen, das an den Tag gelegt wird. Angeblich würde auch eine reine Abfrage nichts aussagen, so ein Sprecher des Verbands. Es gibt keine besondere Vorkehrungen, die zu treffen sind, um sich vor religiösen Extremisten zu sichern. „Aber wenn die Stadt vernünftig arbeitet und gut kontrolliert, dann müsste es auch so auffallen, wenn jemand Anhänger einer Sekte ist oder Salafist,“ so heißt es. Die Realität in der Tagespflege sieht etwas anders aus. Hier gibt es grobe Regeln, jedoch liegt die Umsetzung in der Hand von den Ländern und Kommunen. 

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