Tag der vermissten Kinder
von Newsredaktion
Für liebende Eltern ist es die reine Horror-Vorstellung, wenn das Kind verschwinden und über einen längeren Zeitraum vermisst würde. In der Realität gelten aktuell 1660 Kinder unter 14 bundesweit als vermisst. Anlässlich des heutigen Tages der vermissten Kinder fordern Experten Politik und zuständige Behörden zu einem schnelleren Eingreifen und Handeln. Bisher fehlt ein modernes und einheitliches Alarmsystem.
Forderung nach schnellen Maßnahmen
Die Forderungen nach schnelleren Maßnahmen bei vermissten Kindern und Jugendlichen kommen unter anderem von der Initiative Vermisste Kinder sowie der Organisation Weißer Ring. Ein europaweites und schnelles Alarmsystem könnte die Suche nach den Vermissten erleichtern. Vorbild ist dabei ein amerikanisches System, nachdem binnen weniger Stunden nachdem ein Vermisstenfall bekannt wird, Such- und Notfall-Meldungen über verschieden Medien und digitale Kanäle an die Öffentlichkeit gelangen.
Alarmsystem nach US-Vorbild
Experten der Vermissten-Initiative erläutern, dass einige europäische Nachbarländer bereits ähnliche Systeme nach dem amerikanischen Vorbild mit Erfolg eingeführt hätten. So wäre auch in Deutschland dringend erforderlich, diese Maßnahmen und Alarmsysteme zu verbessern. Im Falle vermisster Kinder, die möglicherweise Opfer eines Verbrechens wurden, ist die Zeit ein wichtiger Faktor, sodass das Bekanntwerden der Vermisstenmeldung auf breiter Front auch über digitale Medien hilfreich wäre und eventuell auch Leben retten könnte.
Aktuelle Zahlen des Bundeskriminalamts
Das Bundeskriminalamt geht aktuell davon aus, dass in Deutschland 1660 Kinder unter 14 Jahren sowie 9401 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren als vermisst gelten. Es gibt eine europaweite Notruf-Nummer 116000 der Initiative Vermisste Kinder, die die Eltern vermisster Kinder rund um die Uhr nutzen können. Die Organisation arbeitet dabei eng mit den zuständigen Behörden zusammen. Seit dieser Woche gibt es auch eine europaweite Online-Plattform #missingkidsEU. Diese soll z.B. dabei helfen, vermisste Flüchtlingskinder ausfindig zu machen. Das Portal wird in verschiedenen Sprachen wie Deutsch und Englisch, aber auch Arabisch, Persisch oder Türkisch geführt. Vermisste Kinder können unter www.missingkids.eu gemeldet werden.
Der Internationale Tag der vermissten Kinder wurde 1998 ins Leben gerufen und wird in 22 Ländern ausgerichtet, in den USA bereits seit 1983.