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Studie: Lockdowns verursachten gestresste Eltern

von Redaktion

gestresste eltern

Eine Studie der European Child and Adolescent Psychiatry untersuchte die kurz- und langfristigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf das psychische Wohlbefinden von Kindern. Die Forscher verwendeten ein ökologisches Design mit vier Messzeitpunkten: A (Lockdown) - B (Entspannung) - B (Entspannung) - A (Lockdown). Über Online-Fragebögen wurden Elternberichte zu vier Messzeitpunkten während der COVID-19-Pandemie in Deutschland gesammelt.

 

Das Wohlbefinden der Kinder nahm stetig ab

Die Ergebnisse zeigten, dass sich quadratische Wachstumsmodelle am besten zur Beschreibung der Entwicklung des kindlichen Verhaltens und Wohlbefindens während der Pandemie eigneten. Nach dem ersten Lockdown verbesserten sich die Verhaltensprobleme der Kinder sowie ihr emotionales Wohlbefinden während der Entspannungsphasen, verschlechterten sich jedoch wieder während des zweiten Lockdowns. Das familiäre Wohlbefinden der Kinder nahm über alle vier Messzeitpunkte hinweg stetig ab.

Besonders signifikant war die Rolle von elterlichem Stress als Risikofaktor für das psychische Wohlbefinden der Kinder. Ein höheres Maß an elterlichem Stress war mit schlechterem Wohlbefinden der Kinder verbunden. Auf der anderen Seite wirkte sich die Qualität der Beziehung zwischen Eltern und Kindern positiv auf das Wohlbefinden der Kinder aus und diente als Resilienzfaktor.

 

Stress in der Familie

 

Diese Ergebnisse haben wichtige Implikationen für politische Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit von Kindern während der COVID-19-Pandemie. Es ist wichtig, die Belastungen der Eltern zu berücksichtigen und unterstützende Maßnahmen anzubieten, um das Wohlbefinden der Kinder zu fördern. Zudem sollte die Qualität der Eltern-Kind-Beziehung gestärkt werden, um die Resilienz der Kinder zu fördern.

 

Erkenntnisse zur psychischen Entwicklung der Kinder erfordert weitere Forschung

Insgesamt liefert diese Studie neue Erkenntnisse darüber, wie sich das psychische Wohlbefinden von Kindern während der COVID-19-Pandemie entwickelt. Durch das ökologische Design mit verschiedenen Messzeitpunkten konnten kurz- und langfristige Effekte differenziert betrachtet werden. Weitere Forschung ist jedoch erforderlich, um die langfristigen Auswirkungen der Pandemie auf das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern besser zu verstehen.

European Child and Adolescent Psychiatry ist Europas einzige von Experten begutachtete Zeitschrift, die sich ausschließlich der Kinder- und Jugendpsychiatrie widmet. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Psychopathologie bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Empirische Forschung ist ihre Grundlage, und klinische Relevanz ist ihr Markenzeichen.

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