Spielplätze wenig interessant

Laut Kinderbarometer verschärfte sich in den letzten drei Jahren die Situation. Die Aussage „In meiner Wohngegend können wir alle Spiele machen, auf die wir Lust haben“, erzielte 2011 noch einen Mittelwert von 3,9 auf einer 5er-Skala, aktuell sind es nur noch 3,6. Jedes fünfte Kind gibt sogar an, in seiner Umgebung wenig oder gar nicht spielen zu können, wie es möchte. Dr. Christian Schröder, Sprecher des LBS-Kinderbarometers, macht dafür die finanzielle Lage der Gemeinden verantwortlich: „Hier macht sich offensichtlich die immer angespanntere finanzielle Lage unserer Kommunen bemerkbar, weil Spielplätze kaum noch gepflegt oder gleich ganz umgewandelt werden.“

Kinder kommen zu Wort

Für das aktuelle LBS-Kinderbarometer wurden 2013 knapp 11.000 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren zu verschiedenen Aspekten der Lebensqualität befragt, etwa zu den Spiel- und Freizeitplätzen ihres Wohnumfeldes. 33 Prozent stimmten dabei der Aussage „sehr“ zu, dass sie in der Wohnumgebung alle Spiele spielen können, die sie möchten, auf 28 Prozent traf dies noch „ziemlich“ zu.

Bei der Beurteilung der Plätze, an denen sich die Kinder am häufigsten aufhalten, kam heraus: 64 Prozent der Befragten erleben ihren liebsten Freizeitplatz als abwechslungsreich. Fast genauso viele erreichen ihn zu Fuß. Knapp ein Fünftel bemängelt, dass er häufig von anderen besetzt ist. Nur sieben Prozent beschreiben ihn als schmutzig und sechs als kaputt.

Befragt nach Lärm und schlechten Gerüchen im Wohnumfeld ergab: Zwei Drittel empfinden ihre Umgebung nicht als zu laut, acht Prozent jedoch als „ziemlich“ und „sehr“ laut. Geruchsbelästigungen erleben nur wenige Kinder: 79 Prozent finden nicht, dass es dort schlecht riecht, weitere 12 Prozent antworten mit „wenig“. Als „ziemlich“ und „sehr“ schlecht riechend empfinden jeweils 2 Prozent der Befragten ihr Umfeld. Bezüglich des Lärms wurden keine Veränderungen gegenüber 2011 sichtbar, eine leichte Verbesserung zeigt sich bei der Bewertung des Geruchs.

Über das LBS-Kinderbarometer

Gefördert von der LBS-Gruppe und durchgeführt vom PROSOZ Institut für Sozialforschung liefert das LBS-Kinderbarometer seit 1997 Ergebnisse zum Wohlbefinden der Kinder - zunächst in Nordrhein-Westfalen, seit 2007 für das gesamte Bundesgebiet. Das LBS-Kinderbarometer folgt Artikel 12 der UN-Kinderrechtskonvention und berücksichtigt gezielt den Kinderwillen, um diejenigen zu Wort kommen zu lassen, die an gewöhnlichen Partizipationsmöglichkeiten nicht teilnehmen können.