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Soziale Medien machen Kinder süchtig

von Redaktionsassistenz

Freunde - Soziale Medien

Soziale Netzwerke gehören heute zum Alltag von vielen Kindern und Jugendlichen. Ein Großteil der Kommunikation in dieser Altersgruppe wird über Messenger-Dienste wie z. B. WhatsApp ausgetauscht. Die Freizeitgestaltung wird auf sozialen Netzwerkseiten wie Facebook gepostet, am liebsten 24 Stunden am Tag. Doch wann überschreitet die Nutzung ein normales Maß? Wann entwickelt sich aus dem Nutzungsverhalten eine Sucht? Wie können Eltern eine Social-Media-Sucht erkennen und ihren Kindern helfen?

Zunächst einmal sind soziale Medien nicht grundsätzlich negativ. Die zwischenmenschlichen Kommunikationsmethoden haben sich verändert und das Nutzen des digitalen Miteinanders ist hilfreich bei der Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Kommunikationsformen und Beziehungsgestaltungen werden erprobt und besonders für introvertierte Teenager eröffnen sich viele Möglichkeiten. Doch beginnt für einen Heranwachsenden die reale Welt mit dem schönen Schein der digitalen Medien zu verschmelzen und das familiäre Umfeld an Priorität zu verlieren so wird eine Grenze im Nutzungsverhalten überschritten. Wird die Nachtruhe gestört, weil das Signal einer eingehenden Nachricht ertönt und unmittelbar beantwortet werden muss, so ist es an der Zeit zu beleuchten, ob das Nutzungsverhalten eine suchtähnliche Struktur erreicht hat.

 

25% mehr als 4 Stunden täglich

In einer Untersuchung (DAK) mit 1001 Jungen und Mädchen haben 25 % der Jugendlichen mehr als vier Stunden täglich gechattet, gepostet und geliket. Etwa die gleiche Anzahl litt unter Schlafmangel, da sie vorzugsweise in den Nachtstunden im Internet unterwegs waren. Ungefähr 2,6 % der Befragten gaben an unter Entzugserscheinungen zu leiden, wenn sie das Smartphone nicht in der Hand haben. Einige von ihnen litten unter Anfängen von Depressionen. Erst einmal ein geringer Anteil, doch Grund genug dieser Entwicklung entgegen zu wirken.

Wichtig ist es dabei den Kindern Alternativen aufzuzeigen und sie durch Unternehmungen vom Handykonsum abzulenken. Das können beispielsweise Bergwanderungen mit der Familie sein, Ausflüge von staatlich geförderter Stelle wie dem Kreisjugendring oder auch einmal ein Musical für Kinder.

Kinder und Teenager, die ständig auf das Handy starren, sorgen in vielen Familien für Streit. Häufig verhärten sich auf beiden Seiten die Ansichten und es werden Verbote ausgesprochen, die auf Unverständnis treffen. Eltern stehen dem Phänomen hilflos gegenüber und handeln nicht zielorientiert.

Medienerziehung hat in den Schulalltag Einzug gehalten. Mediennutzung benötigt Regeln und Grundsätze, das digitale Medium soll beherrscht werden, aber nicht die Nutzer beherrschen.

 

Regeln festlegen

Im Alltag heißt das für Eltern, schon früh Regeln festzulegen. Zeiten abzusprechen, in denen das Handy genutzt werden darf. Je nach Alter kann das Smartphone am Abend weggelegt werden und nicht über Nacht im Zimmer des Kindes bleiben. Grundsätzlich nicht beim gemeinsamen Essen oder anderen familiären Aktivitäten genutzt werden. Es hat sich ein Zusammenhang zwischen der Stärke der familiären Bindungen und den Besuch von sozialen Medien gezeigt. Kinder, die in einem starken Familienhintergrund aufwachsen, sind weniger anfällig für die Verlockungen des Internets. Eltern sollten auch immer ihr eigenes Verhalten reflektieren und nichts vorleben, was sie an ihren Kindern kritisieren.

 

Quelle: Studie der DAK: So süchtig machen WhatsApp, Instagram und Co.

 

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