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Sind Babys pflegeleicht?

von Newsredaktion Familie

Baby schläft

Alle Eltern wünschen sich ein entspanntes Baby, das gerne schläft, isst und trinkt und wenig weint. Das gibt Mutter und Vater das Gefühl, alles richtigzumachen. Doch dies hängt nicht nur von Biologie und Glück ab, sagt eine neue Studie von Kantar und Nestlé, sondern auch von den Erwartungen und kulturellen Normen.

Der Start ins Leben hängt für Babys von zahlreichen Faktoren ab, darin ist sich die Wissenschaft seit langem einig. Welche das im Detail sind, hat nun eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag des Lebensmittelkonzerns Nestlé versucht herauszufinden. Dazu haben die Meinungsforscher insgesamt 8.000 Eltern in 16 Ländern befragt. Die Kinder dieser Eltern waren maximal ein Jahr alt.

Große gesetzliche und kulturelle Unterschiede

Dabei zeigte sich, dass je nach Land deutliche gesetzliche und kulturelle Unterschiede bestehen. Dies gilt nicht nur für staatliche Leistungen wie den bezahlten Elternurlaub oder den Kündigungsschutz, sondern auch die Frage, wie sich Mutter und Vater die gemeinsame Verantwortung für ihr Kind teilen.

Doch auch bei der Einschätzung, ob das eigene Kind robust oder reizbar ist, traten deutliche Unterschiede zutage. Die Einschätzungen in der Frage, sind Babys pflegeleicht, zeigten starke Abweichungen von Land zu Land. 71 Prozent aller Mütter und Väter gaben an, dass ihr Nachwuchs gut und gerne schläft. Dies galt unabhängig vom jeweiligen Land. Sogar 75 Prozent zeigten sich überzeugt davon, dass ihr Baby ausreichend isst und trinkt.

Chinas Eltern bewerten ihre Kinder als pflegeintensiv

Doch dabei zeigte sich bereits, dass die eigenen Erwartungen stark in die Beantwortung mit einfließen. Denn in China gab bereits jeder zweite Elternteil an, dass die Ernährung des Babys ein Problem wäre. Das hängt mit den enormen gesellschaftlichen Erwartungen an Eltern in Asien zusammen.

Kinder zu bekommen ist sozial erwünscht, entsprechend stark setzen sich die Eltern selbst unter Druck. Sobald das Kind unruhig wird, oder weint, gilt es als schwierig. Entsprechend fielen die Antworten in der Detailanalyse aus. Auf einer Skala von eins (sehr pflegeintensiv) bis zehn (pflegeleicht) reihten die chinesischen Eltern ihre Kinder im Durchschnitt bei 1,9 ein. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich auf den Philippinen.

Deutschlands Mütter und Väter sind zufrieden

In diesen Ländern gilt es als erstrebenswert, ein Kind zu haben, das besonders gesund, glücklich und unabhängig ist. Schließlich sieht man diese Eigenschaften als Basis für ein besseres Leben an. Wenn Babys diesem Ideal nicht entsprechen, dann glauben Eltern etwas falsch zu machen. Ganz anders zeigt sich die Situation in Afrika. In Nigeria gelten Kinder als Segen, daher sehen Eltern ihre Babys auch nicht als schwierig an. Deutschlands Eltern bewerten ihre Eltern auf der zehnteiligen Skala im oberen Mittelfeld. Mit einer Bewertung von 7,5 sehen Mütter und Väter ihren Nachwuchs als durchaus pflegeleicht.

Das hängt laut Umfrage auch mit der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten zusammen. Wer in der Lage ist, die Signale seines Kindes richtig zu deuten und dieses zu beruhigen, hat weniger Probleme. Wer sich hingegen von gesellschaftlichen Normen oder „guten Ratschlägen“ verunsichern lässt, erlebt sehr schnell Stress. Doch grundsätzlich zeigen sich die Eltern in der Studie ihrer Sache sicher. 80 Prozent gaben an, zu wissen, was gut für ihre Kinder ist und der Aufgabe gewachsen zu sein. Dies gilt vor allem für traditionelle Gesellschaften. Industriegesellschaften landeten in dieser Frage weiter hinten.

Deutschland liegt knapp unter dem Durchschnitt. Je idealer die Rahmenbedingungen für Eltern sind, desto kritischer gingen diese mit sich selbst um. Hier spielen auch Soziale Medien eine große Rolle, die Druck von außen erzeugen. Doch im Großen und Ganzen blicken Eltern in Deutschland zufrieden auf ihre Babys und ihre eigene Rolle bei Pflege und Fürsorge.

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