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Schwache Schüler haben das Nachsehen

von Newsredaktion

Schüler

Schwache Schüler lassen sich in einer besonders mit starken Schülern besetzten Klasse eher entmutigen als in leistungsschwachen Klassen. Das hat auch langfristige Folgen für das Erwachsenenleben und die berufliche Laufbahn.

Schwache Schüler lassen sich verunsichern

Einige Experten sind bisher davon ausgegangen, dass starke Schüler in einer Klasse die schwächeren Schüler motivieren und mitziehen können. Das scheint nun nach neuen Erkenntnissen von Bildungsforschern der Universität Tübingen, der University of Houston und University of Illinois nicht der Fall zu sein. Im Gegenteil zeigen sich die schwächeren Schüler von den guten Noten der starken Klassenkameraden eher verunsichert und eingeschüchtert.

Die Wissenschaftler haben nun mitgeteilt, dass dieser Effekt nicht nur in der aktuellen Studie, sondern auch in älteren Untersuchungen zu erkennen war. Neu ist dabei vor allem die Erkenntnis, dass der Effekt offenbar auch noch 50 Jahre später nachwirkt. Offensichtlich ist es so, dass Schüler einer Klasse mit zahlreichen leistungsstarken Schülern und eigenen durchschnittlichen oder schlechten Noten als Arbeitnehmer schlechter verdienten und weniger angesehene Berufe ausübten als Schüler in einer schwächeren Klasse.

Erkenntnisse einer Langzeitstudie

Dazu haben die Wissenschaftler Daten einer Langzeitstudie ausgewertet. Daran nahmen in den USA etwa 380.000 Schülerinnen und Schüler verschiedener High Schools an Standard-Tests teil. Die Studie begann 1960. Elf Jahre später wurden etwa 85.000 ehemalige Schülerinnen und Schüler erneut befragt. 50 Jahre später waren es noch 2.000 ehemalige Teilnehmer.

Das Ergebnis der Studie war, dass der stetige Vergleich mit den besseren Schülern den betroffenen Schülern nachhaltig zusetzt. Offenbar handelt es sich hier um eindrückliche Erfahrungen, die im Gedächtnis bleiben. Die Wissenschaftler sprechen von dramatischen Erfahrungen und seelischen Wunden der Kindheit. In der Folge haben die Schüler dann als Erwachsene ein geringes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Das hat langfristige Konsequenzen auch auf das Berufsleben. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Psychological Science veröffentlicht.

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