Schimpfwörter: So gehen Eltern damit um

Wenn bereits kleine Kinder mit Schimpfwörtern “hausieren“ gehen, dann ist das nicht nur für die Eltern peinlich, sondern auch Kinder selbst wissen oftmals gar nicht, was die Worte eigentlich bedeuten. Deshalb empfehlen Pädagogen, Kindern beizubringen, Schimpfwörter nach Möglichkeit überhaupt nicht zu gebrauchen. Die Eltern sollen hierbei insbesondere ihre Vorbildfunktion ausüben.

Eltern sollten Kindern die verletzende Bedeutung von Schimpfworten erklären

Maria Große Perdekamp, Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, empfiehlt den Eltern, den Kindern gegenüber in dieser Hinsicht sehr früh bestimmte Regeln aufzuerlegen. Große Perdekamp empfiehlt zudem, dass Eltern nicht über die Schimpfwörter der Kinder lachen, sondern Eltern sollten klarmachen, dass es normal ist, wenn jemand emotional wütend ist, aber dass die Schimpfwörter anderen Menschen gegenüber verletzend wirken können. Zudem sollten Eltern den Kindern entgegnen, sich in die Lage desjenigen zu versetzen, an den die Schimpfwörter selbst gerichtet sind. Schließlich sollten Eltern den Kindern die Bedeutung der Schimpfworte kindgerecht erklären. Eine mögliche Erklärung wäre beispielsweise “das ist ein schlimmes Wort und es verletzt mich, wenn du dieses Wort mir gegenüber sagst.“

Kinder können anderen Kindern gegenüber selbst wieder als Vorbild wirken

Eltern selbst sollten den Kindern gegenüber die Vorbildfunktion einnehmen und Schimpfwörter nicht benutzen, sondern andere Wege aufzeigen, Wut und Ärger zum Ausdruck zu bringen. Allerdings ist es auch wichtig, Gefühle nicht zu unterdrücken. Wenn ein bereits heranwachsender Jugendlicher die Eltern im Streit beschimpft, ist es aus pädagogischer Sicht nicht sinnvoll sich zu erklären. Stattdessen sollte die Situation zunächst beruhigt werden und Eltern sollten ihren Sprösslingen entgegnen, “wir reden darüber später, wenn wir uns alle wieder beruhigt haben.“ Insbesondere in der Schule oder im Kindergarten schnappen viele Kinder Schimpfwörter auf. Es ist deshalb auch wichtig, den Kindern aufzuzeigen, dass die eigene Vorbildfunktion auch in den Kindergarten und in die Schule getragen werden soll. Die eigenen Kinder können dabei selbst anderen Kindern gegenüber wieder eine Vorbildfunktion einnehmen.