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Regionale Unterschiede bei Mandel- und Blinddarm-OPs bei Kindern

von Newsredaktion

Operationen

Laut einer aktuellen Erhebung gibt es speziell bei Mandel- und Blinddarm-Operationen bei Kindern große regionale Unterschiede. Es stellt sich dabei die Frage, ob die OPs immer zwingend notwendig sind. In einigen Regionen wird spürbar häufiger operiert als in anderen.

Zweifel an Eingriffen

Dabei stellen Mediziner fest, dass den Kindern und Jugendlichen heute insgesamt seltener der Blinddarm oder die Mandeln entfernt werden. Auffallend sind die unterschiedlichen Zahlen an Eingriffen in den verschiedenen Regionen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Versorgungsreport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Das nährt die Zweifel, ob immer alle Eingriffe zwingend erforderlich sind, gerade mit Blick auf die körperliche Belastung der Kinder und Jugendlichen. So gibt es Fälle, in denen etwa eine Mandelentzündung konservativ mit einem Antibiotikum anstelle einer OP hätte behandelt werden können.

Hinweise auf Überversorgung bzw. Unterversorgung

Der Bericht gibt Hinweise auf eine mögliche medizinische Über- bzw. Unterversorgung einzelner Regionen. Außerdem fehlt ein gemeinsamer, einheitlicher Standard, um die tatsächliche Notwendigkeit einer Operation einzuschätzen. Einheitliche Richtlinien gibt es tatsächlich seit einigen Wochen für Mandel-Operationen, für Blinddarm-Operationen fehlen sie noch. Die Experten geben zu bedenken, dass die gesundheitliche Versorgung der Kinder und Jugendlichen nicht von der regionalen Herkunft abhängig sein darf. Außerdem weisen sie darauf hin, dass gesunde Kinder und Jugendliche auch als Erwachsene meist über eine gute Konstitution verfügen. Gesunde Kinder und Jugendliche bleiben meist auch im Alter länger fit und aktiv.

Zahlen des Versorgungsreports

Im Bericht kommt auch zur Sprache, dass Kinder und Jugendliche eigene Medikamente benötigen. Angesprochen wird auch die zunehmende Zahl an übergewichtigen Kindern und Jugendlichen in Verbindung mit der Mahnung zur gesunden Ernährung. So könnten typische Erkrankungen wie Diabetes vermieden werden. Hier könnte mehr Transparenz über die Inhaltsstoffe wie Zucker bei beliebten Lebensmitteln wie Ketschup oder Limonaden helfen.

Im Versorgungsbericht werden weiterhin konkrete Zahlen genannt. Demnach sind ist die Zahl der Mandeloperationen bei Kindern und Jugendlichen insgesamt um ein Fünftel gesunken. Als Beispiel wurden in Magdeburg 66 Fälle pro 10000 Kinder registriert, in Ingolstadt nur 17 pro 10000 Einwohner bzw. Kinder. Bei den Blinddarm-Operationen sank die Zahl um ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Im Osten Schleswig-Holsteins wurden etwa 13 Fälle je 10.000 Kinder, in Ingolstadt 52.

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