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Qualität der Kinderbetreuung nimmt zu

von News

Die Qualität der Kinderbetreuung in deutschen Kitas und Kindergärten hat deutlich zugenommen. Die westlichen Bundesländer schneiden jedoch weiterhin besser ab, als die östlichen. Baden-Württemberg kann im Jahr 2015 den besten Betreuungsschlüssel nachweisen.

Studie klärt die Verhältnisse auf

Die Studie „Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung fand heraus, dass sich die durchschnittlichen Betreuungsverhältnisse in Deutschland verbessert haben. Ein vollzeitbeschäftigter Erzieher in Krippen betreut derzeit 4,4 Kinder und in Kindergärten 9,5 Kinder. Im Jahre 2013 waren es noch 4,8 Krippenkinder und 9,8 Kindergartenkinder pro Erzieher. Baden-Württemberg liegt mit 3,1 Krippenkindern und 7,7 Kindergartenkindern deutlich über dem Durchschnitt. Im Idealfall soll der Stiftung zufolge, eine Erzieherin höchstens drei Kinder unter drei Jahren und 7,5 Kinder über drei Jahren betreuen. Den westlichen Schlussplatz belegt Hamburg mit 5,1 Kindern unter drei Jahren. Die Lage im Osten hat sich erheblich verbessert, liegt jedoch mit 6,1 Kindern unter drei Jahren pro Erzieher deutlich hinter dem Durchschnitt.

Die Qualität hat allgemein messbar zugenommen, jedoch mehr Bedarf denn je

Die Schuld liegt jedoch nicht bei den Erziehern, denn Vollzeitkräfte müssen von ihrer Zeit circa ein Viertel für Elterngespräche und Fortbildungen einplanen. Teilzeitangestellte sind sogar noch schlechter dran: Ihre Arbeitszeit muss komplett der Kindererziehung gewidmet sein. Andere Ausgaben müssen nebenbei oder in der Freizeit erledigt werden. Jörg Dräger, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann-Stiftung sagt: „ Der Trend ist zwar positiv, doch durch den deutlich starken Unterschied zwischen den Bundeländern, wird ein bundeseinheitlicher Qualitätsstandart für die Kinderbetreuung unumgänglich sein“. Außerdem sagt er, es wäre erstaunlich, dass 41% der Erzieherischen Fachkräfte unter 25 einen befristeten Arbeitsvertrag haben. Hinzu kommt der große Druck, den Kindern gerecht zu werden und eine pädagogisch sinnvolle Kindeserziehung zu leisten. Auch dies sein laut Dräger ein Punkt, der rechtlich geregelt sein müsse.

Trotzdem kann positiv in die Zukunft geblickt werden. Die deutlichen Verbesserungen zeigen, dass es möglich sein kann, das der Bertelsmann-Stiftung empfohlenen Betreuungsverhältnis herzustellen.


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