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Probleme für Kinder von Pendlern

von Newsredaktion

Pendeln

Experten gehen davon aus, dass Kinder von Eltern, die immer beruflich pendeln müssen, sich den Stress der Eltern aneignen. Das kann emotionale und soziale Folgen für die Kinder und Jugendlichen der berufstätigen Pendler haben.  Die langen Wege der Väter zur Arbeit stressen laut einer neuen Studie nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Mutter berufstätig ist oder nicht.

Stress und gesundheitliche Probleme  durch Pendeln

Berufspendler kennen das tagtäglich: ständige Staus, verspätete oder ausgefallene Züge, über volle Busse und Bahnen. Mit dem täglichen Weg zur Arbeit gehen für die Pendler viel Zeit verloren. Meist sind die Väter davon betroffen. Forschungen belegen, dass das Pendeln der Gesundheit der Berufstätigen nicht zuträglich ist. Häufig kommen Übergewicht und hoher Blutdruck in diesem Zusammenhang vor. Eine neue Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung hat nun untersucht, ob sich das Pendeln auch auf die Kinder und die Partnerinnen auswirkt.

Zahlreiche Berufstätige pendeln

In Deutschland pendeln aktuell die Berufstätigen im Durchschnitt knappe 45 Minuten bzw. 13 Kilometer vom Wohnort zum Arbeitsplatz. Damit ist Deutschland europaweit das Land mit den meisten Pendlern nach den Niederlanden. In vielen Familien hierzulande ist der Vater Allein- bzw. Hauptverdiener, gleichwohl auch immer mehr Mütter Teilzeit oder auch Vollzeit arbeiten. In der Studie wurden vor allem Familien mit Kindern im Alter von fünf- und sechsjährigen Kindern untersucht.

Einfluss auf Kinder und Familie

Das Ergebnis der Wissenschaftler besagt, dass das Pendeln die Kinder doch spürbar beeinflusst. Dabei spielen Faktoren wie Arbeitszeit der Väter, Bildung, Art der Arbeit, Berufstätigkeit der Mutter und ähnliches keine wesentliche Rolle. Nachweisbar waren häufiger Probleme im sozialen und emotionalen Bereich. Das bedeutet konkret, dass die Kinder häufig Schwierigkeiten mit Klassenkameraden bzw. Gleichaltrigen hatten. Außerdem zeigten die Kinder seltener ein prosoziales Verhalten als Gleichaltrige, deren Väter nicht pendeln müssen. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt, wenn die Väter nur am Wochenende zu Hause sind.

Stress überträgt sich

Die Forscher aus Berlin zeigen damit auf, dass das Pendeln der Eltern bzw. der Väter das soziale und emotionale Wohlbefinden der Kinder beeinflusst und eine Quelle für Konflikte i Zusammenhang von Arbeit und Familie darstellt. Das Problem ist dabei vor allem, dass die Väter ihren Stress auf die Kinder übertragen, weniger die geringere gemeinsame Zeit. Gereizte, gestresste und erschöpfte Eltern belasten das Familienklima und wirken so auch auf das Verhalten der Kinder ein.

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