Weitere Erziehungs-News

OECD kritisiert mangelnde Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund

von Newsredaktion

Bildung

In der EU nimmt die Zahl der Kinder mit Eltern, die außerhalb der EU geboren wurden, immer mehr zu. Experten der OECD kritisieren in einer aktuellen Studie, dass diese Kinder keine ausreichenden Bildungschancen haben.

Bessere Bildungschancen für Einwanderer

So zeigt die internationale Studie, dass Kinder von Einwanderern aus Nicht-EU-Ländern in der Europäischen Union benachteiligt sind, sowohl im Bildungssystem als auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Experten betonen zwar, dass sich die Chancen verbessert haben, wenn man das mit der Elterngeneration vergleicht, dennoch besteht Handlungsbedarf. Die Studie wurde jetzt in Brüssel vorgestellt. Wie die OECD feststellt, nimmt die Zahl der Kinder, deren Eltern in anderen Ländern geboren wurden, zu. Derzeit liegt in der EU der Anteil der unter 15-Jährigen mit Eltern, die aus Ländern außerhalb der EU stammen, bei etwa elf Prozent. Bei jungen Menschen zwischen 15 und 34 Jahren beträgt der Anteil neun Prozent. Umso wichtiger ist es, dass diese Menschen auch die gleichen Bildungschancen bekommen.

Schlechte Chancen beim Abschluss und auf dem Arbeitsmarkt

In vielen europäischen Ländern sind Menschen mit Migrationshintergrund nach wie vor benachteiligt. So haben in der EU viele Kinder, die zwar in der EU geboren wurden, jedoch Eltern aus Drittstaaten haben, schlechte Chancen auf den Besuch einer weiterführenden Schule oder auf einen höheren Bildungsabschluss. Sie würden seltener studieren als Gleichaltrige, deren Eltern im selben Land geboren wurden. Bereits erwachsene Kinder von Migranten, die außerhalb der EU geboren wurden, haben zudem schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Einwanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei

Für Deutschland hat sich die Studie vor allem auf Kinder von Einwanderern aus der Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien fokussiert. Es zeigte sich, dass die jungen Menschen ein höheres Bildungsniveau als ihre Eltern aufweisen. 50 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer haben bei ihrer Einreise keinen formalen Schulabschluss vorweisen können. Bei den in Deutschland geborenen Kindern lag dieser Anteil bei zehn Prozent. So erreichten 25 Prozent der Einwanderer-Kinder aus Ex-Jugoslawien und 20 Prozent der Kinder türkischer Einwanderer das Abitur. So zeigen sich über die Generationen zwar Fortschritte, allerdings gibt es noch viel zu tun, so die Verantwortlichen der Studie.

Weitere Erziehungs-News