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OECD-Bildungsstudie zeigt immer mehr Jugendliche haben keine Ausbildung

von Newsredaktion Familie

Die neue Bildungsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) zeigt, dass es an Deutschlands Bildung krankt. Wer keinen Bildungsabschluss vorweisen kann, muss mit geringen Verdienstmöglichkeiten rechnen. Jeder 10. Jugendliche in Deutschland hat keine Ausbildung beendet.

Die Untersuchung mit dem Titel „Bildung auf einen Blick 2022“ wurde in 45 Ländern durchgeführt. Sie zeigt auch in Deutschland Licht und Schatten. Der Schwerpunkt der Studie lag auf den Bereichen höhere berufliche Schule und akademischer Abschluss. Der Anteil dieser Bildungsbereiche hat sich in den letzten 22 Jahren von 27 auf 48 Prozent erhöht.

Ein hoher Bildungsabschluss führt zu hohen Gehältern

Doch Deutschland hinkt diesem Durchschnitt hinterher und erreichte im gleichen Zeitraum lediglich 36 Prozent. Schließlich zahlt sich Bildung finanziell mehr aus als je zuvor, betonten die Verantwortlichen bei der Vorstellung der Studie. Positiv zu vermerken war auch, dass die Arbeitslosenquote junger Menschen in Deutschland nur bei zwei Prozent lag.

Dies galt jedoch nur dann, wenn diese einen höheren Bildungsabschluss vorweisen konnten. Im Durchschnitt der 45 Länder war die Quote doppelt so hoch und betrug vier Prozent. Gleichzeitig führt ein höherer Bildungsabschluss dazu, dass die Gehälter deutlich ansteigen. In Deutschland beträgt der Unterschied immerhin 62 Prozent, in den USA bringt ein Abschluss an der Uni sogar 119 Prozent mehr Gehalt. Das Gefälle wird immer höher.

Betroffen sind 1,5 Millionen Jugendliche

So ergibt sich eine Situation, in der einerseits der Anteil der jungen Menschen, die keinen Abschluss vorweisen können, weiter auf nunmehr 14 Prozent ansteigt, die Wirtschaft jedoch andererseits immer verzweifelter Fachkräfte sucht. Betroffen von diesem Trend sind immerhin 1,5 Millionen Jugendliche in Deutschland, denn die OECD-Bildungsstudie zeigt, immer mehr Jugendliche haben keine Ausbildung

Die Experten fordern daher, dass die Gesellschaft die sozial Benachteiligten mehr in den Blick nehmen müsse. Noch immer spiele der soziale Hintergrund eine große Rolle bei der beruflichen Ausbildung. Gerade jetzt sei ein hohes Bildungsniveau wichtig, schließlich stehe die Gesellschaft auch in Deutschland vor zahlreichen großen Herausforderungen.

Frühkindliche Bildung ist gefragt

Die Studie weist nach, dass derzeit jeder zehnte junge Mensch in Deutschland weder einer Arbeit nachgeht noch sich in einer Ausbildung befindet. Das ist zwar auch auf die Zuwanderung der letzten Jahre zurückzuführen, jedoch keineswegs befriedigend. Hier bestehe großer Handlungsbedarf. Qualität müsse vor Quantität gehen, die frühkindliche Bildung erforderte mehr Engagement.

Derzeit nehmen vier von zehn Dreijährigen an der frühkindlichen Bildung in Deutschland teil. Dieser Anteil hat sich seit dem Jahr 2005 mehr als verdoppelt und liegt damit klar über dem internationalen Durchschnitt von 27 Prozent. Doch bis zu den Spitzenreitern aus Südkorea mit 63 Prozent und den Niederlanden mit 62 Prozent ist es noch ein weiter Weg.

Veraltete Strukturen und fehlende Karrieremöglichkeiten bei Lehrkräften

Die Lehrkräfte in Deutschland sind im Vergleich gut bezahlt. Nur in Luxemburg verdienen sie mehr Geld. Das würde eigentlich nicht zum bestehenden Lehrermangel passen, doch die Experten führen diesen auch veraltete Strukturen, geringe gesellschaftliche Anerkennung und fehlende Karrieremöglichkeiten zurück.

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