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Neues zu Vätern und Erziehung

von Newsredaktion

Väter

Für die Kinder sind beide Elternteile wichtig. Aber wie unterscheiden sich die Rollen von Vätern und Müttern? Was macht einen guten Vater aus, was eine intakte Vater-Kind-Beziehung? Die Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert findet Antworten in einem aktuellen Interview. Die Professorin lehrt in Wien und hat sich mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt. In einem aktuellen Forschungsprojekt kommt sie nun zu neuen Erkenntnissen zur Vater-Kind-Beziehung.

Äußere Umstände beeinflussen Beziehung

So hängt die Qualität dieser Beziehung stark von den äußeren Umständen ab. Dazu gehören die Beziehung zur Mutter, den Optionen, Beruf und Familie zu vereinbaren und auch das Kind selbst. So wird festgestellt, dass Väter frühgeborener Kinder oft sehr zurückhaltend sind. Bei ungünstigen Umständen wird die Vaterschaft in den Hintergrund gedrängt. So gibt es einen wesentlichen Unterschied: Frauen bekommen ihr Kind und sind Mutter. Wenn sie es im Stich lässt, gilt das als pathologisch. Wenn Väter Kind und Familie verlassen, bleiben die Mütter zurück und ziehen das Kind allein groß. So gilt die Mutterschaft als obligatorisch, die Vaterschaft als fakultativ.

Väter neigen auch dazu, die Kinder weniger zu behüten als die Mütter. Damit fördern sie die Neugier und aktivieren das Verhalten auch durch Toben und Spielen. Mütter achten daher eher auf die Emotionen und nehmen das Kind zum Trost in den Arm, wenn es weint. Hier reagieren Väter meist gelassener und lenken die Kinder ab. Beide Strategien fördern das Kind und seine Entwicklung.

Patchwork-Väter und Grundvertrauen

Da es immer mehr Patchwork-Familien gibt, ist laut der Entwicklungspsychologin in soziale und leibliche Väter zu unterscheiden. Vor allem spielt bei den sozialen Vätern die Beziehung zur Mutter eine Rolle. Je attraktiver sie erscheint, desto eher sind die Stiefväter auch bereit, in das Kind zu investieren. Eine gute Vater-Kind-Beziehung hängt auch wesentlich von der so genannten Quality Time ab. Das heißt, die gemeinsame Zeit und Alltagssituationen wie das Abholen vom Kindergarten und ähnliches. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn bzw. Vater und Tochter entwickelt sich mit der Zeit während der Kindheit, nicht nur in den ersten Lebensjahren, die häufig vor allem durch die Mutter geprägt sind. Das bildet das Grundvertrauen und schafft ein stabiles Beziehungssystem.

Einige Mütter bremsen jedoch die Väter aus und sprechen ihnen die Kompetenz im Umgang mit den Kindern ab. Da jedoch immer mehr Mütter ebenso berufstätig sind, müssen sie die Väter verstärkt mit einbeziehen und einfach machen lassen.

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