Neuer Streit um Kleiderordnung an Schulen

Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Schülern, Lehrern und Eltern um die Frage der Kleiderordnung an Schulen. Mal geht es um bauchfreie Shirts, mal um Jogginghosen, mal um zu kurze Röcke, mal um Schuhe. Immer häufiger werden Stimmen laut, die Schul-Kleidung fordern, wie ein aktueller Fall aus Hamburg zeigt.

Welche Kleidung ist angesagt?

Welche Kleidung ist für die Schule angemessen? Was ist zu sexy, freizügig, schlampig oder leger? Eine Hamburger Schule will den Schülern zu viel nackte Haut und zu viel sichtbare Unterwäsche untersagen, einzelne Schulen in Baden-Württemberg wollen gegen Hotpants oder Jogginghosen vorgehen. Diese und ähnliche Streitfragen tauchen bundesweit immer wieder auf. Dabei geht es darum, wie weit die Schule in die Persönlichkeitsrechte der Schüler eingreifen muss und darf. Sind Schulkleidung oder Kleiderordnungen die Lösung?

Schuluniformen an Privatschulen

Schuluniformen und Kleiderordnungen sind derzeit vor allem in privaten Schulen gängige Praxis. Bei der Streitfrage um die richtige Kleidung sind aber auch Lehrer und Bildungsforscher nicht einhelliger Meinung. Für die einen ist eine Kleiderordnung eine gute Lösung, um Markenfetischismus der Jugendlichen einzuschränken, z. B. im Klassenzimmer und auf dem Schulhof. Andere bewerten die persönliche Freiheit dagegen höher, selbst über die bevorzugte Kleidung zu entscheiden.

Umfragen zum Thema

Umfragen zeigen, dass viele Menschen die Schulkleidung auch als eine Frage des Stils und als pädagogischen Auftrag bewerten, andere wiederum wollen es den Eltern und Schülern überlassen. Schon seit einigen Jahren zählt die Diskussion um die Schulkleidung bzw. Bekleidung der Schüler zum Streit- und Schulkultur. Doch selbst einige Schüler würden eine Schulkleidung bevorzugen, weil dadurch die Schüler gleichberechtigt seien und so mehr Sicherheit hätten. Nicht selten geben Markenklamotten Anlass zu Auseinandersetzungen, Mobbing, Hänseleien und kriminellen Handlungen.

Künftige Regelungen?

Ob es in absehbarer Zeit klare Regelungen an staatlichen Schulen gibt, ist fraglich, da die Bildung hierzulande Sache der Länder ist. Demnach entscheiden häufig selbst einzelne Schulen innerhalb eines Bundeslandes sehr unterschiedlich. Gleichwohl wird ein Konsens angestrebt, dass Schüler nicht mehr in provokanter Kleidung in der Schule erscheinen. In der Regel hat man hier die besten Erfahrungen, wenn an den betroffenen Schulen das Gespräch gesucht wird.