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Neue Konzepte zum Schutz vor Adipositas

von Newsredaktion

Ernährung

Inzwischen gehören Kinder und Jugendliche mit Übergewicht zum Alltag. Die Gesamtzahl der Kinder mit ernsthaften Gewichtsproblemen stagniert zwar seit einiger Zeit, doch vor allem die soziale Ungleichheit sorgt für krankhaftes Übergewicht. Daher fordern Kinder- und Jugendärzte nun wieder neue Konzepte, um Kinder und Jugendliche vor Adipositas zu schützen.

Keine gleichen Chancen

Die nationale Kinder- und Jugendgesundheitsuntersuchung KIGGs verweist darauf, dass vor allem sozioökonomisch benachteiligte Familien häufiger Probleme mit Übergewicht haben als Familien mit einem hohen Bildungsniveau und Einkommen. Damit ist vor allem der Bildungsstatus der Eltern ein Risikofaktor für Kinder und Jugendliche. Kinder und Jugendliche mit Adipositas haben ein höheres Risiko, später an Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und bestimmten Krebsarten zu erkranken. Damit bestimmen Bildung der Eltern, Einkommen und beruflicher Status der Eltern die Gesundheit der Kinder. Damit dürfen Kinder aus sozial schwachen Familien nicht zurückgelassen werden. Mediziner fordern, mehr gegen die ungleichen Chancen zu unternehmen.

Andere Länder machen es vor

Die Zahl der Kinder mit Adipositas stagniert. Daher fordern die Mediziner von der Politik, einen gesunden Lebensstil, präventive Maßnahmen und bessere Informationsangebote für Familien. Zu den Forderungen gehören aber auch Mindeststandards für Mittagessen und Snacks in Kitas und Schulen. Denn eine gesunde Verpflegung in den Bildungseinrichtungen kämen allen Kindern aus allen Schichten gleichermaßen zu Gute. Zudem beeinflusst das nachhaltig das gesündere Essverhalten. Außerdem gehören zuckerhaltige Getränke wie Limonaden verboten, wie es Länder wie Belgien und Frankreich schon lange vormachen.

Seit Jahren wird zudem die einfache Kennzeichnung von Lebensmitteln gefordert. Viele Eltern tun sich schwer, die gesunden Lebensmittel zu erkennen. Auch hier hat es Frankreich bereits mit dem Nutriscore vorgemacht. Mit einem einfachen Code aus Buchstaben und Farben können so der Gehalt an Zucker, Fett und Salz angezeigt werden. Bei den Medizinern steht auch die Werbebranche in der Kritik, daher wünschen sich die Ärzte eine striktere Werbekontrolle für die werberelevante Zielgruppe Kind. Es ist erwiesen, dass Kinder, die intensiv der Werbung für Süßigkeiten, Snacks und Limonade ausgesetzt sind, auch gern zugreifen und anfälliger für Adipositas sind.

Mehr Bereitschaft der Politik

In diesem Zusammenhang fällt auch immer wieder die Forderung nach einer Zuckersteuer. Zuckerhaltige Getränke werden in Ländern wie Großbritannien oder Mexiko schon lange besteuert. Hier bräuchte es noch mehr Bereitschaft und Aktivität von Seiten der Politik, um sich gegen die Lebensmittelindustrie und die Werbebranche durchzusetzen. Denn in der Folge belasten übergewichtige Kinder nicht nur sich selbst, es entstehen auch enorme Kosten für das Gesundheitssystem.

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