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Neue Erkenntnisse: Stallstaub schützt vor Allergien

von Newsredaktion

Allergien

Kinder, die auf dem Land aufwachsen und auch mal mit Stallstaub und Tieren in Kontakt kommen, sind robuster und besser vor Allergien geschützt. Neue Studien zeigen, dass jedes zehnte Kind Allergien oder Erkrankungen wie Asthma entwickelt. Betroffen sind vor allem Stadtkinder.

Kinder auf dem Land gesünder

Die Erkenntnis überrascht Experten kaum. Neue Studien belegen, dass Kinder auf dem Land seltener an Allergien leiden. Außerdem sind sie seltener von chronischen Krankheiten wie Asthma betroffen. Forscher haben jetzt Enzyme entdeckt, die dafür verantwortlich sind und sprechen vom so genannten Bauernhofeffekt, der sich wohl positiv auf das Immunsystem der Kinder auswirkt. Dies gilt für Kinder, die auf dem Bauernhof groß werden, auf dem Land oder mit einem Haustier aufwachsen. Forscher haben vor allem Mikroben von Kühen als Schütz vor Allergien ausgemacht. Sie enthalten vermutlich Endotoxine, Bestandteile der äußeren Zellmembran von Bakterien.

Versuche mit Mäusen

Gelangen diese Endotoxine in den Körper, z. B. über die Schleimhäute, können Sie Entzündungen hervorrufen. Gleichwohl stellten Forscher einen Gewöhnungseffekt fest. Im Versuch bei Mäusen zeigten die Tiere weniger Reaktionen auf die allergieauslösenden Faktoren, doch das schützende Enzym A20 hemmt diese Entzündungsreaktionen des Körpers. Bisher war zwar der Schutz vor Allergien durch Stallstaub schon bekannt, doch das spezifische Enzym wurde erst jetzt entdeckt. Im genannten Versuch mit Mäusen wurden einige Tiere mit Endotoxinen behandelt, eine andere Gruppe nicht. Als man sie Staubmilben aussetze, entwickelten die Tiere mit Endotoxin-Behandlung praktisch keine allergische Reaktion. Gleiches war bei Staub aus Viehställen festzustellen.

Gestärktes Immunsystem

Die Forscher stellten fest, dass das Enzym aktiviert werden muss, was durch den Kontakt mit Stallstaub geschieht. So bleiben die Entzündungen aus, die z.B. schweres Asthma auslösen. Die Frage ist nun, wie das wichtige Enzym alternativ noch aktiviert werden kann. Die Mediziner stellten außerdem fest dass ein starkes, ausgeglichenes Immunsystem Allergene wie Pollen, Staubmilben oder Hausstaub weitgehend ignoriert. Das Immunsystem bei Allergikern jedoch bekämpft die Allergene. Das führt dazu, dass etwa die Atemmuskulatur verkrampft oder die Bronchien anschwellen. Weitere Studien zeigen, dass Kinder, die auf dem Bauernhof aufwachsen, mehrere ältere Geschwister haben oder bereits früh in den Kindergarten bzw. die Kita gehen, ebenfalls ein starkes Immunsystem bekommen und somit seltener Asthma bekommen oder Allergien entwickeln.

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