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Nach der Geburt: Hausarbeit in den Griff kriegen

von Redaktion

Abspülen mit dem Baby auf dem Arm

So wächst das enorme Mehr an Hausarbeit nicht über den Kopf

Wer ein Baby zu versorgen hat, ist damit oftmals 24/7 beschäftigt. Häufig können sich werdende Eltern gar nicht vorstellen, wie sehr man vom Nachwuchs in den ersten Monaten in Beschlag genommen wird. Und wer bereits Kinder hat, weiß, dass nicht nur das Baby Bedürfnisse hat.

Auch nach der Geburt sollten Familienleben und Haushalt möglichst weiterhin laufen. Wie schafft man es nur, alles unter einen Hut zu bringen? Die Wahrheit ist, man wird nicht immer alles schaffen können. Manche Bedürfnisse müssen aufgeschoben werden und manche Arbeiten im Haushalt bleiben auch einmal liegen. Aber man kann einiges tun, um den Haushalt am Laufen zu halten.

 

Der Haushalt darf auch einmal liegenbleiben

Grundsätzlich gilt es, sich bewusst zu machen, dass die ersten Monate mit dem Baby etwas Besonderes sind und man diese Zeit auch genießen sollte. Das heißt, die Bedürfnisse des kleinen Menschen, aber auch die der anderen Familienmitglieder haben Vorrang. Der Haushalt hat in dieser Zeit eben nicht oberste Priorität. Trotzdem kann man natürlich nicht gänzlich auf frisch gewaschene Wäsche, saubere Teller und frisch gekochtes Essen verzichten. Der eigene Haushalt darf daher auch mit Baby nicht komplett im Chaos versinken. Aus diesem Grund gilt es, sich einen Plan zu machen, Strukturen zu schaffen und Prioritäten für die erste Zeit nach der Geburt zu setzen. In einem völlig chaotischen Haushalt fühlt sich schließlich auch keiner wohl. Eltern können jedoch einiges tun, um den Haushalt auch nach der Geburt einigermaßen im Griff zu haben.

 

Wichtige Vorbereitungen vor der Geburt

Im Idealfall bereiten werdende Eltern den Haushalt bereits vor der Geburt auf das Baby vor. Mit folgenden Tipps können werdende Eltern die häusliche Umgebung vorbereiten:

 

  • Die Schwangerschaft ist der richtige Zeitpunkt, um noch einmal durch das ganze Haus, die ganze Wohnung zu gehen und jeden Raum zu prüfen. Wo können noch Sachen ausgemistet werden? Wo haben sich Papierstapel angesammelt? Was muss noch abgearbeitet werden? Es lohnt sich, solche Altlasten noch während der Schwangerschaft abzuarbeiten, damit diese später nicht nerven. In den ersten Monaten mit dem Baby sind Eltern in der Regel auch ohne solche Altlasten bestens ausgelastet.

  • In vielen Familien setzt während der Schwangerschaft der Nestbautrieb ein. Hier ist es sinnvoll, nicht nur den Wickelplatz und das Schlafzimmer und eventuell das Kinderzimmer einzurichten, jetzt ist auch die richtige Zeit für einen Großputz. Eltern werden später froh darüber sein, wenn so viel wie möglich bei der Ankunft des Babys erledigt ist.

  • Wer durch seine Wohnung geht, um möglichst viel zu putzen und aufzuräumen, sollte dabei ein besonderes Augenmerk auf mögliche Gefahren für das Baby haben. Babys werden schneller mobil als vielen Eltern lieb ist. Es kann beruhigend sein, schon im Vorfeld mögliche Gefahrenquellen zu entdecken und zu beheben. Das heißt, Eltern können die Zeit während der Schwangerschaft nutzen, um Treppenschutzgitter, Herdschutzgitter anzubringen und einen Steckdosenschutz zu installieren. Auch leicht zugängliche Reinigungsmittel und Medikamente sollten außer Reichweite des Kindes verstaut werden.

  • Im Idealfall bereiten Eltern Mahlzeiten in größeren Mengen vor und frieren einen Teil davon ein. So hat man in der ersten Zeit nach der Geburt einige Mahlzeiten auf Vorrat und muss sich nicht auch noch ums Kochen kümmern. Man kann sich zudem eine Liste mit einfachen Rezepten erstellen und alle trockenen Zutaten dafür im Vorfeld einkaufen. So muss man sich nach der Geburt erst einmal nur um das Einkaufen frischer Lebensmittel kümmern.

 

Minimales Putz- und Aufräumprogramm erstellen

Den Haushalt mit einem Neugeborenen am Laufen zu halten, ist nicht immer ganz einfach. Viele Eltern müssen hier ein paar Abstriche machen und einige Tätigkeiten im Haushalt verschieben, bis sich die Situation wieder etwas entspannt hat. Hier können ein minimales Putz- und Aufräumprogramm sowie Blitzaktionen helfen. Welche Tätigkeiten im Haushalt lassen sich nicht aufschieben? Was kann man auch einmal in ein paar Minuten erledigen? Werdende Eltern können sich eine Liste mit Haushaltstätigkeiten erstellen, die sie auch nach der Geburt in eher schwierigen Zeiten noch durchführen möchten. Auf dieser Liste können beispielsweise folgende Punkte stehen:

 

  • Einen Korb mit allem, was herumliegt und nicht in den jeweiligen Raum gehört, füllen.

  • Die Sachen aus dem Korb schnell aufräumen.

  • Tisch abräumen und Geschirr spülen oder in den Geschirrspüler stellen.

  • Schmutzige Wäsche in den Wäschekorb werfen.

  • Saubere Wäsche falten und in die Schränke räumen.

  • Einmal durch die Wohnung beziehungsweise eine Etage saugen.

Solche kleineren Aufgaben lassen sich oftmals erledigen, wenn das Baby gerade zufrieden auf der Krabbeldecke liegt, ein kleines Schläfchen macht oder in der Trage ist.

 

Steckdose mit Kindersicherung

 

Haushalt vereinfachen und umorganisieren

Folgende Tipps helfen dabei, den Haushalt so zu vereinfachen, dass er auch mit einem Baby gut zu bewältigen ist:

 

  • Putzutensilien werden am besten dort verstaut, wo man sie benötigt. So sind sie schnell zur Hand, wenn sich einmal ein paar Minuten ergeben, die man zum Putzen nutzen kann. Nach dem Duschen könnte man beispielsweise schnell den Spiegel oder das Waschbecken putzen.

  • Am besten wäscht man jeden Tag eine Maschine Wäsche. Um das zu schaffen, sollte man die Wäsche immer gründlich vorsortieren, wie genau richtet sich nach verschiedenen Kriterien. So sieht man gleich, wenn man mit einer Sorte Wäsche die Waschmaschine voll bekommt und kann direkt loslegen. Das heißt, man muss nicht mehr unmittelbar davor sortieren, sondern kann direkt mit dem Waschen starten. Das Bügeln kann man sich bei vielen Textilien sparen, wenn man die Wäsche nach dem Trocknungsvorgang direkt aus dem Trockner räumt und faltet. Wird die Wäsche aufgehängt, um an der Luft zu trocknen, sollte sie möglichst glatt und knitterfrei aufgehängt werden.

  • Wer das Mittagessen kochen möchte, sollte möglichst früh mit der Zubereitung beginnen. Wenn man das Essen zu einer bestimmten Uhrzeit fertig haben muss, führt das oftmals zu Stress und Hektik. Man kann auch schon am Abend vorher oder früh am Morgen alles vorbereiten und bereitet dann nur noch Salat frisch zu. Es spricht auch nichts dagegen, den Tisch für das Mittagessen bereits früh am Vormittag zu decken.

  • Wer mit dem Baby nicht dazukommt, Geschirr und Kochutensilien direkt nach dem Essen zu spülen, kann es im Spülbecken kurz abbrausen und im Seifenwasser einweichen.

  • Das Baby kann man auch in einem Tragetuch oder einer Trage mit sich tragen, während man kocht, staubsaugt oder wischt. Viele Kinder genießen die Nähe zu Mama oder Papa und finden es spannend, die Hausarbeit direkt mitzuerleben.

 

Kuscheltier für das Baby

 

Nach Hilfe zu fragen ist keine Schwäche

Viele Menschen neigen dazu, Hilfe abzulehnen und gar nicht erst danach zu fragen. Dabei ist Hilfe in der ersten Zeit nach der Geburt und darüber hinaus so heilsam und wichtig. Wenn frisch gebackene Eltern gefragt werden, ob sie Hilfe brauchen, sollten sie unbedingt "Ja" sagen. Und sie sollten auch aktiv nach Hilfe fragen. Bevor werdenden Eltern alles über den Kopf wächst und sie meinen, alles selbst erledigen zu müssen, sollten sie folgende Tipps ausprobieren:

 

  • Oma und Opa wohnen in der Nähe? Eine liebe Nachbarin bietet an, mit dem Kleinen eine Spazierfahrt zu machen? Unbedingt annehmen und die Zeit für eine kurze Pause, eine Dusche oder ein bisschen Hausarbeit nutzen.

  • Eine befreundete Familie bietet an, mit den älteren Kindern einen Ausflug zum Spielplatz zu machen? Auch das kann für Entspannung sorgen.

  • Besuch kündigt sich an? Dann dürfen Eltern den Besuch bitten, etwas zu essen mitzubringen oder eine Kleinigkeit für die Familie einzukaufen.

  • Warum nicht einmal eine Freundin einladen, die ebenfalls ein Baby hat? Die Freundin kümmert sich kurzzeitig um beide Babys und spielt mit ihnen auf der Krabbeldecke, während man selbst schnell mit dem Staubsauger durch die Wohnung saust.

  • Der Großeinkauf mit Baby ist stressig? Dann übernimmt der Papa den Großeinkauf am Abend, wenn er nach der Arbeit nach Hause fährt.


Den Haushalt mit Baby zu führen, ist immer eine Herausforderung. Mit den Tipps kann es jedoch gelingen, den Haushalt am Laufen und zumindest eine grobe Ordnung zu halten.

 

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