Weitere Erziehungs-News

Müssen sich Eltern in der Erziehung einig sein?

von Newsredaktion

Erziehung

Oftmals sind Eltern sich nicht einig in der Erziehung. Sie kommen aus unterschiedlichen Familien und einem anderen Umfeld, haben unterschiedliche Vorstellungen zu bestimmten Themen der Erziehung. So stehen Eltern bei der Familiengründung vor der Herausforderung Vielfalt und Stabilität in der gemeinsamen Erziehung zu entwickeln.

Ständige Einigkeit muss nicht sein

In der gemeinsamen Erziehung müssen viele Eltern erst den gemeinsamen Stil finden und die eigenen Erfahrungen einfließen lassen. Dabei ist es nicht immer notwendig, dass bei allen Aspekten Einigkeit besteht. Ein typisches Beispiel für unterschiedliche Ansichten: Die Mutter möchte das Kind regelmäßig und pünktlich ins Bett bringen, der Vater erlaubt aber immer wieder, dass das Kind auch mal länger aufbleiben darf. Die Handlungsoptionen: Das Thema zu diskutieren, auch vor dem Kind zu streiten, oder das Kind aufbleiben zu lassen und später das Thema anzusprechen. Mögliche Differenzen sollten Eltern gemeinsam besprechen, nicht mit anderen Angehörigen oder Freunden.

Kompromisse und gemeinsame Linie

Laut einer aktuellen Studie aus Wien sehen viele Eltern die Einigkeit und Geschlossenheit als wichtige Voraussetzung für das Zusammenleben und die gemeinsame Erziehung des Kindes. Doch Experten wie Psychologen erläutern, dass ständige Harmonie und Einigkeit auch Nachteile haben kann. Denn Kinder spüren instinktiv, wenn Mutter und Vater sich eigentlich nicht einig sind und sich verstellen. Das führt zur Verunsicherung des Kindes. Kinder können so kaum lernen, mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen und konstruktiv zu diskutieren oder zu streiten. Wenn die Eltern jedoch vorleben, dass man sich fair auseinandersetzt und Kompromisse findet, lernt das Kind Konfliktfähigkeit und lösungsorientierte Auseinandersetzungen. Daher sollten Eltern vielleicht nicht immer exakt der gleichen Ansicht sein, dennoch eine gemeinsame einheitliche Grundlinie verfolgen.

Themen „aufteilen“

Hier ist vor allem hilfreich, sich Erziehungsthemen „aufzuteilen“. Es gibt Bereiche, in denen sich die Mutter besser auskennt, in anderen wiederum der Vater. Mit Kompromissbereitschaft und Kommunikation können Eltern eine gute Basis schaffen. Ein Beispiel wäre, dass der Vater in den Bereichen Aktivitäten und Sport bestimmt, in den Bereichen Gesundheit, Kinderkrankheiten oder Schule bzw. Hausaufgaben die Mutter. Gegenseitiges Vertrauen ist dabei ebenso wichtig wie die Bereitschaft, entsprechende Entscheidungen gemeinsam zu tragen und vor dem Kind konsequent durchzusetzen. So vermeiden Eltern, dass Kinder Mutter und Vater gegeneinander ausspielen.

Weitere Erziehungs-News