Müssen Kinder auch in Deutschland bald hungern?
von Newsredaktion Familie
Die Inflation steigt auch in Deutschland unaufhörlich weiter an. Bernd Siggelkow schlug nun in einigen Interviews Alarm. Der Gründer der Arche warnte davor, dass auch hierzulande Kinder bald hungern müssten. Schuld seien die enormen Preissteigerungen bei Lebensmitteln.
Immerhin haben sich die Zahl der armen Kinder innerhalb von rund 30 Jahren verdreifacht. Laut Siggelkow wächst bereits jedes fünfte Kind in Deutschland in Armut auf. Die aktuelle Situation sieht er kritisch. Wenn sich nichts ändere, dann müssen Kinder auch in Deutschland bald hungern.
Die Inflation wächst immer weiter
Zweifellos verschärfen nicht nur die Pandemie, sondern auch die immer weiterwachsende Inflation die Lage. Dabei kämen mehrere Probleme zusammen. Einerseits hat Corona dafür gesorgt, dass zahlreiche Kinder in der Schule abgehängt werden. Sie konnten im Homeschooling nicht adäquat unterrichtet werden, weil ihnen die technische Ausstattung gefehlt hat. Jetzt sorgen die Preissteigerungen auch noch dafür, dass die Ernährung leidet.
Daher hat die Arche letzte Woche die deutsche Bundesregierung aufgefordert, schnell und umfassende Hilfe für betroffene Familie zu leisten. Es gehe jetzt darum, dass die Kinder nicht nur ihre Ferien unbeschwert genießen, sondern auch dass sich gesund ernähren können. Dies würde Familien, die von Armut betroffen sind, zunehmen schwerer gemacht.
Hohe Miet- und Betriebskosten
Schon jetzt stöhnen die Betroffenen unter den gestiegenen Miet- und Betriebskosten, sowie unter den katastrophalen Preissteigerungen bei Lebensmitteln. Arme Familien träfen die Kostensteigerungen mit voller Breitseite, betonte der Arche-Gründer.
Der Pfarrer wies darauf hin, dass selbst eine Packung Nudeln derzeit 1,30 Euro koste, statt wie bisher 69 Cent. Das stelle Familien vor große Herausforderungen. Oftmals greifen Eltern zu Fastfood oder Süßigkeiten, weil sie sich eine ordentliche Ernährung für ihre Kinder nicht mehr leisten können. Wenn das Schulessen doppelt so teuer wird, dann trifft dies auch den Mittelstand. Wer mehrere schulpflichtige Kinder zu versorgen hat, kann sich diese Preissteigerungen einfach nicht mehr leisten.
Wann kommt die Kindergrundsicherung?
Die Arche greift aktuell daher wieder ihre Forderung einer Kindergrundsicherung auf. Diese hatte die Organisation bereits im Jahr 2020 vorgeschlagen. Sie solle 600 Euro im Monat betragen und jeweils zur Hälfte in die Familien und in die Bildung fließen. Dies solle sicherstellen, dass einerseits den Eltern finanziell geholfen wird und andererseits die Finanzierung des Bildungswesens sicherstellen.
Die Idee hatte die Bundesregierung grundsätzlich in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Ein Datum für die Umsetzung gibt es derzeit jedoch noch nicht. Ebenso hat sich die Politik noch nicht zum geplanten Betrag geäußert.
Steuerbefreiung für gesunde Lebensmittel
Bernd Siggelkow kann sich darüber hinaus auch eine Steuerbefreiung für gesunde Lebensmittel vorstellen. Zusätzlich schlägt er ein gesundes, kostenloses Frühstück in den Schulen vor. Das würde dazu beitragen, dass sich der Nachwuchs gesünder ernährt und so besser auf den Unterricht konzentrieren kann. Schließlich drohen vielen Familien eine Schuldenfalle, darunter zu leiden hätten zuallererst die Kinder. Deren Zukunft hängt auch davon ab, dass sich die Situation nicht noch weiter verschärfe.
Die Arche ist ein 1995 gegründetes christliches Kinder- und Jugendwerk. Es betreibt 28 Standorte in ganz Deutschland und betreut mehr als 4.500 Kinder und Jugendliche.