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Mobbing großes Problem an Schulen

von Newsredaktion

Mobbing

Mediziner vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sind besorgt über die steigende Zahl von Mobbing an Schulen. Die Ärzte sorgen sich um die Opfer und fordern mehr Prävention und Hilfsangebote für die Betroffenen.

Mobbing durch Beleidigungen und falsche Gerüchte

Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen der Kinder und Jugendlichen ist auch Mobbing immer wieder ein wichtiges Thema. Die Ärzte erfahren von den jungen Patienten Berichte über psychische und körperliche Verletzungen als Folge des Mobbings durch andere Gleichaltrige.  Damit decken sich die Erfahrungen auch mit neuen Zahlen einer Untersuchung der OECD sowie einer speziellen Auswertung der Pisa Studie. Demnach werden um die 16 Prozent der Schüler im Alter von 15 Jahren in der Schule Opfer von Mobbing. Dazu gehören Beleidigungen, Demütigungen, Kränkungen, Provokationen sowie seelische und körperliche Verletzungen brutalster Art. Außerdem kommt es häufig vor, dass falsche Gerüchte bewusst gestreut werden, meist über soziale Netzwerke. In der Folge erkranken die Betroffenen psychisch oder körperlich und reagieren mit schlechten schulischen Leistungen oder haben Angstzustände, wollen nicht mehr in die Schule.

Effektive Maßnahmen und gemeinsame Gespräche

Die Kinder- und Jugendärzte fordern daher Maßnahmen von Seiten der Schulen und wollen eine „Null-Toleranz“-Politik einführen. So dürfen die Täter nicht ungestraft bleiben oder geschützt werden. Auch juristische Mittel oder auch ein Schulverweis sollten daher möglich sein. Hilfreiche wäre, wenn Schüler, Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen und in gemeinsamen Treffen die möglichen Missstände ansprechen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Dabei verweisen die Ärzte auch auf ein bewährtes Präventivprogramm Olweus, das von einem norwegischen Psychologen stammt. Bei diesem Projekt geht es um ein Verfahren für alle betroffenen Personen im Umfeld der Schule, also Schüler, Mitarbeiter, Lehrkräfte, Schulleitung und die Eltern. In Gesprächen versuchen die Teilnehmer das Sozialverhalten und Arbeitsklima an der Schule zu verbessern. Ein professioneller Moderator leitet die Gespräche.

Die Mediziner weisen zudem darauf hin, dass Mobbing keine Bagatelle ist. Mobbing kann schwerwiegende, langfristige Folgen für die Opfer haben. Dauerhafte Erkrankungen sind nicht selten die Folge. Prävention und Sanktionen können helfen, Mobbing einzudämmen. Denn längst ist Mobbing kein Problem der modernen Arbeitswelt, sondern auch ein ernstes Problem an Schulen.

 

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