Weitere Erziehungs-News

Mit fünf Jahren in die Schule, ja oder nein?

von Newsredaktion

Einschulung

Immer mehr setzt sich der Trend durch, dass Kinder mit sechs Jahren oder sogar mit sieben Jahren eingeschult werden. Viele Eltern verzichten darauf, die Kinder bereits mit fünf Jahren einzuschulen. Dafür gibt es laut Experten verschiedene Gründe.

Viele Gründe für spätere Einschulung

Viele Eltern denken darüber nach, ob es sinnvoll ist, wenn das Kind länger im Kindergarten bleibt oder doch so früh wie möglich eingeschult wird. So zeichnet sich der Trend ab, dass in vielen Bundesländern immer weniger Kinder bereits mit fünf Jahren in die erste Klasse kommen. Das bestätigt sich auch im aktuellen Schuljahr in einer Umfrage unter den Kultusministerien. Experten sehen unter anderem Gründe dafür in der Politik, aber auch im Umdenken der Eltern. Demnach gibt es einen neuen Blick auf die Kitas, die nicht nur als Spielplatz, sondern auch als Bildungseinrichtung wahrgenommen werden.

Spiel, Betreuung und Bildung

In Nordrhein-Westfalen etwa wurden im letzten Schuljahr 3.896 Kinder eingeschult, die nach dem Stichtag 30. September sechs Jahre alt wurden. 2016 waren es noch 750 Kinder mehr. Viele Eltern wollen den Kindern und Jugendlichen mehr Zeit geben. Ähnliche Trends sind auch in Berlin, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg zu beobachten. Der Bundeselternrat verweist vor allem auf die Qualität der Kindergärten, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat. So werden Kitas nicht nur mit Spielen und Betreuung in Verbindung gebracht, sondern auch als Bildungseinrichtung vor der Schule. Die Kitas fördern die Kinder in der Sprachentwicklung und führen die Kinder an Zahlen heran. Dazu kommt, dass es rechtliche Schwierigkeiten geben kann, wenn Kinder beim Abschluss der Schule noch nicht volljährig sind. Wenn es dann um die Ausbildung oder das Studium geht, müssen die Eltern unterschreiben. In Ländern wie Bayern, Brandenburg oder Schleswig-Holstein gibt es jedoch keine Veränderungen bei den früh eingeschulten Kindern. Die Quote liegt hier konstant bei etwa fünf Prozent. Außerdem gibt es eine flexible Eingangsphase an den Grundschulen. Die Kinder können die ersten beiden Schuljahre dann abhängig vom individuellen Potenzial in ein, zwei oder drei Jahren absolvieren.

Veränderte Sichtweisen

Viele bildungsbewusste Eltern haben auch ihre Einstellung geändert. Heute wird die frühe Einschulung nicht mehr als erste Prüfung gesehen. Die Eltern legen den Fokus auf die gesamte Schullaufbahn. Es hat sich gezeigt, dass Kinder die Schullaufbahn besser meistern, wenn ein stabiler Übergang in die Schule möglich ist. Das Kind ist ein Jahr älter, weiter in der Persönlichkeitsentwicklung und profitiert von der stabileren Ausgangslage. Positiv wirkt sich auch die verbesserte Ganztagsbetreuung der Kitas aus. Davon profitieren auch die Eltern, die beide Vollzeit berufstätig sind.

Weitere Erziehungs-News