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Millionen Kinder haben suchtkranke Eltern und brauchen Hilfe

von Newsredaktion

Sucht

Suchterkrankungen sind immer noch ein Tabu. Wenn um Alkohol- oder Drogenmissbrauch oder Spielsucht der Eltern geht, wird es Familiengeheimnis gehütet und verschwiegen. Doch viele Kinder benötigen eigentlich Hilfe. Nicht nur die Abhängigen selbst, auch die Angehörigen wie die Kinder benötigen Unterstützung.

Staatliche Stellen in Kooperation

Das wird im aktuellen Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, deutlich. Sie fordert bessere Hilfsangebote für süchtige Eltern und vor allem auch für die Kinder. Staatliche Stellen wären notwendig, damit die Minderjährigen die notwendige Hilfe bekämen. Die Suchthilfe spricht derzeit vor allem die Süchtigen an, in dem Fall die suchtkranken Eltern. Die Jugendämter sind damit befasst, sich um offensichtliche Fälle von Gefährdung des Kindeswohls durch sexuellen Missbrauch oder physische Gewalt zu betreuen. Mortler verweist auf die Wichtigkeit, dass Suchthilfe, Jugendämter und der öffentliche Gesundheitsdienst in diesen Fällen eng zusammenarbeiten. Das wäre vor allem für die Kinder suchtkranker Eltern wichtig, die Hilfe benötigen. Diese müssten Ansprechpartner wie Erzieher, Lehrer oder ähnliches bekommen.

Schwerpunkt Kinder suchtkranker Eltern

Der diesjährige Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hat den Schwerpunkt Kinder suchtkranker Familien zum Schwerpunkt. Bevor der Bericht im Juli veröffentlicht wird, soll das Thema bei einer Jahrestagung erörtert werden. Die Zahlen des Berichts sprechen für sich. Demnach sind 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre mit suchtkranken Eltern konfrontiert. Dies gilt allein für die Alkoholsucht. Etwa 60.000 Kinder haben Eltern, die abhängig von Opiaten sind, weitere 37.500 bis 150.000 Kinder und Jugendliche haben spielsüchtige Eltern. Die Dunkelziffern dürften jedoch noch viel höher liegen. 

Unterstützung und Angebote ausbauen

In einigen Kommunen funktioniert die Kooperation der einzelnen Behörden. Bereits in der Geburtsklinik werden suchtkranke Eltern unterstützt. Jugendamt und Suchthilfe werden informiert, sodass gemeinsam mit der Familie nach Auswegen gesucht werden kann. Bund und Länder sind hier ebenso gefordert. Die Kooperation der Sozialsysteme ist hier der wesentliche Faktor. Wenn etwa eine Mutter, die alkoholabhängig und alleinerziehend ist, in Reha geht, muss auch das Kind Hilfe bekommen und Betreuung gewährleistet sein. Derzeit fehlen solche Angebote, weil die Finanzierung nicht unklar oder nicht gesichert ist.

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