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Mehrheit gegen Wahlrecht ab 16

von Newsredaktion

Wahlen

Experten schätzen, dass die allgemeine Wahlbeteiligung bei Bundestagswahlen höher wäre, wenn auch die Jugendlichen ab 16 Jahren das Wahlrecht inne hätten. Allerdings ist eine Mehrheit der Deutschen gegen ein frühes Wahlrecht ab 16.

Wahlrecht ab 16 wird meist abgelehnt

Gut 80 Prozent lehnen in einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Allensbach das Wahlrecht ab 16 bei Bundestagswahlen ab und wollen die aktuelle Altersgrenze bei der Volljährigkeit belassen. Lediglich 13 Prozent befürworten eine Senkung des Wahlalters. Dabei muss differenziert werden zwischen den Befragten. Jüngere Befragte unter 29 Jahren befürworten zu 23 Prozent ein Wahlrecht ab 16. Nun stellt sich die Frage, welche Effekte ein Wahlrecht für die Jugendlichen tatsächlich auf die Wahlbeteiligung hätte. Die Jugendlichen wären vor allem mit konkreten Maßnahmen und direkter Ansprache an den Schulen erreichbar, und zwar besser, als die bisherigen Erstwähler. So könnte langfristig die Wahlbeteiligung steigen.

Jugendliche motivieren und mehr Information

Experten begründen den Vorschlag des niedrigeren Wahlalters auch damit, dass Erstwähler, die tatsächlich zur Wahlurne gehen, auch spätere Wahlen nicht verpassen. Eltern und Lehrer könnten dabei die Jugendlichen ebenfalls motivieren, allerdings spielt auch der entsprechende Lehrplan eine wichtige Rolle. Die 16-Jährigen sind noch stark mit dem Elternhaus und der Familie verbunden, sodass im Unterricht auch Kinder von Nichtwählern motiviert werden könnten. Dieser Aspekt wiederum findet bei den Befragten der Umfrage eine große Zustimmung, denn 66 Prozent fänden es positiv, wenn in Schulen Politik, Demokratie und Wahlen verstärkt Thema würden und es in diesen Bereichen mehr Informationen gäbe.

Wahlrecht ab 16 auf kommunaler Ebene

In zehn deutschen Bundesländern gibt es das Wahlrecht ab 16 bereits auf kommunaler Ebene. In Brandenburg, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein dürfen die 16-Jährigen auch auf Landesebene wählen. Die Entwicklung der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 1998 lag noch bei den durchschnittlichen 82,2 Prozent. 2009 und 2013 lagen die Werte noch bei knapp über 70 Prozent. Das Nachbarland Österreich ist im Übrigen das einzige europäische Land, in dem Jugendliche ab 16 auch an den Parlamentswahlen auf nationaler Ebene teilnehmen dürfen.

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