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Mehr Zeit zum Vorlesen

von Newsredaktion

Vorlesen

In vielen Familien ist es Tradition, dass  die Eltern oder Großeltern den Kindern vor dem Schlafengehen spannende Geschichten erzählen oder vorlesen. Trotz dem großen Angebot an digitalen Medien, Smartphones und Tablets lieben die meisten Kinder das Vorlesen und genießen es, Mama oder Papa ganz für sich zu haben.

Klassiker und moderne Geschichten

Wer kennt nicht die Kinderbuch-Klassiker wie Pippi Langstrumpf, Räuber Hotzenplotz oder ähnliches. Auch viele moderne Kinderbücher sind beliebt zum Vorlesen trotz der digitalen Konkurrenz. In einer Umfrage der Stiftung Lesen, der Zeit und der Deutschen Bahn Stiftung geben 90 Prozent der Kinder zwischen fünf und zehn Jahren an, das traditionelle Familienritual nicht missen zu wollen. Dabei zeigen sich einige Experten von diesem deutlichen Ergebnis überrascht. Das macht deutlich, dass das Vorlesen offensichtlich zu den wichtigen Grundbedürfnissen der Kinder zählt. Die Kinder finden es vor allem gemütlich und lieben die gemeinsame Zeit mit den Eltern. In den meisten Fällen lesen die Mütter vor, doch auch viele Väter werden zum Vorleser. Auch in den Kitas oder in der Schule schätzen die Kinder das Vorlesen.

Wenn nicht vorgelesen wird

Statistiker gehen davon aus, dass derzeit 4,2 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren leben. Ein Drittel davon kommt nicht in den Genuss des Vorlesens. Das gilt vor allem für bildungsferne Familien. Aber gerade diese Kinder wünschen sich mehr Vorlesezeit und empfinden es als Defizit, wenn nicht vorgelesen wird. In vielen Fällen haben die Eltern keine Zeit, in vielen Fällen ist es aber auch keine böse Absicht. Dann haben die Eltern in der eigenen Kindheit selbst das Vorlesen nicht erlebt.

Sprachgefühl und Wortschatz

Beim Vorlesen ist die Sprache nicht wichtig. Die Eltern oder Großeltern sollten sich in der gewählten Sprache wohlfühlen. Die Kinder haben meist genaue Vorstellungen zur Lektüre. Die Geschichten sollten zwar lustig oder spannend sein, aber nicht langweilig oder gar Angst machen. Viele ältere Kinder suchen sich das Buch auch gern selbst aus. Durch das Vorlesen und zum Teil selbst lesen erweitern die Kinder schnell ihren Wortschatz und ihr Sprachgefühl. Die Stiftung Lesen hat einen Vorlesetag am 18. November ins Leben gerufen, um mehr Aufmerksamkeit auf dieses beliebte Ritual zu lenken.

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