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Lieblingsmusik der Kinder kann nerven

von Newsredaktion

Musik

Viele Jugendliche lieben laute Musik, hämmernde Bässe und anstößige und furchtbare Texte. Wie können Eltern damit umgehen, wenn die Musik der Kinder nervt? Einfach verbieten sollte man die Musik im Kinderzimmer nicht.

Problematische Inhalte

Über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Und so kommen viele Eltern an ihre Grenzen, wenn die Jugendlichen Rapp oder Techno hören und die Bässe auch noch die Nachbarschaft unterhalten. Dabei muss man unterscheiden. Natürlich ist normal, wenn Eltern nicht den Geschmack der Kinder teilen und bestimmte Genres nicht mögen. Problematisch kann es jedoch werden, wenn Kinder und Jugendliche Musik toll finden, die ganz offen Texte mit rassistischen, homophoben oder frauenfeindlichen Inhalten bieten. Wie kann man als Eltern damit umgehen? Ein simples Verbot ist nicht zielführend, wie Experten jetzt erklären.

Was macht das Kind?

Die Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung schlägt da einen anderen Weg vor. Anstatt die Musik zu verteufeln und einfach zu verbieten, sollten Eltern das Gespräch suchen, Interesse zeigen und nachfragen. Sie sollten dabei aber auch genau erklären, warum sie die Texte ablehnen oder die Musik schrecklich finden. Außerdem sollten Eltern den Gesamtkontext sehen. Also sollten sie sich fragen: Was macht mein Kind sonst? Vielleicht hört es Künstler mit fragwürdigen Inhalten, auf der anderen Seite zeigt es Engagement in der Schule, bringt sich im Sportverein ein oder gibt anderen Schülern Nachhilfe. Dann ist sicherlich weniger Grund zur Sorge gegeben. Wenn Jugendliche jedoch plötzlich keine Freunde mehr haben, sich zurückziehen oder auf sonstige Art und Weise auffällt, vielleicht aggressiv und verhaltensauffällig wird, ist Handeln geboten. Beratungsstellen gegen rechte Gewalt etwa können dann professionelle Hilfe bieten.

Eltern scheuen sich

Viele Eltern haben auch Hemmungen, sich mit der Musik der Kinder auseinanderzusetzen und kennenzulernen. Sie kennen das wohl aus der eigenen Jugend, als die eigenen Eltern über den Musikgeschmack aufgeregt haben. Es ist sicher sinnvoll, sich zunächst ein Bild zu machen, hineinzuhören, bevor man die Musik tatsächlich ablehnt. Wer gute Nerven hat, kann beim Autofahren den MP3-Player der Tochter oder des Sohnes anschließen. Sinnvoll ist aber auch, Jugendlichen Grenzen aufzuzeigen und deutlich zu machen, was künstlerische Freiheit ist und wo es vielleicht strafrechtlich relevant wird, zumindest aber Vorurteile, Hetze und Hass fördert.

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