Weitere Erziehungs-News

Lehrer mit Flüchtlingskindern an der Belastungsgrenze

von Newsredaktion

Flüchtlingskinder

Zu den vielen Flüchtlingen, die derzeit nach Deutschland kommen, befinden sich auch zahlreiche Kinder im schulpflichtigen Alter. Zwar bemühen sich Schulen und Lehrer verstärkt um die Integration der Flüchtlingskinder, doch die Lehrkräfte stoßen zunehmend an die Belastungsgrenzen. Das liegt auch daran, dass die Kinder traumatisiert sind und häufig nicht schreiben können.

Bemühungen der Politik und überforderte Lehrer

So bemängelt der Verband Bildung und Erziehung, dass sich die Politik zwar bemüht, die meisten Lehrer auch sehr hilfsbereit sind, dennoch fühlen sie sich im Stich gelassen. Allein im Südwesten kamen in den letzten Monaten 30.000 Flüchtlingskinder an die Schulen. Wie überall im Land werden die Flüchtlinge in Vorbereitungsklassen an Grund- und Hauptschulen auf den regulären Schulbesuch oder auch eine Ausbildung vorbereitet. Das große Problem ist, dass viele Lehrer nicht auf den Umgang mit traumatisierten Kindern vorbereitet und schon gar nicht ausgebildet sind, denn die Kinder stammen aus Kriegsgebieten und haben eine lange, beschwerliche und gefährliche Flucht hinter sich.

Sprachprobleme und andere Herausforderungen

Viele Lehrer fühlen sich überfordert, auch wenn die meisten Kinder sehr wissbegierig und lernwillig sind. Gleichwohl sind die Kinder und Jugendlichen durch Krieg, Gewalt und Flucht nicht mehr an einen regulären Schulalltag gewöhnt. Daher fordern viele Lehrer eine enge Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe und den Beratungsstellen, aber auch mehr Unterstützung durch die Sozialarbeit. Auch die Sprachbarriere ist eine große Herausforderung. Oft ist eine Kommunikation nur mit Gesten und Zeichensprache möglich. Dennoch kann die Schule dazu beitragen, den Alltag der Flüchtlingskinder wieder zu strukturieren und positive Erfahrungen zu vermitteln.

Neue Konzepte gefragt

Wichtig ist ein neues Lehrkonzept. So lernen die Flüchtlingskinder Deutsch als Fremdsprache. Sie müssen also anders unterrichtet werden als deutsche Kinder, die auf Deutsch in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Daher sind Zusatzqualifikationen wichtig. Es dauert, bis Lehrer über die entsprechenden Qualifikationen verfügen, außerdem herrscht praktisch bundesweit Lehrermangel. Probleme gibt es hier vor allem an den Berufsschulen für die 19- und 20-Jährigen, die sowohl die schulische wie die berufsschulische Bildung benötigen. Außerdem fehlt es allerorten an passenden Räumlichkeiten für die große Zahl an zusätzlichen Klassen.

Das bietet Chancen für Quereinsteiger wie etwa ausgebildete Germanisten, außerdem werden an vielen Orten die Pensionäre zurückgerufen, um auszuhelfen.

Weitere Erziehungs-News