Kulturelle Förderung abhängig vom sozialen Status

Ob Kinder Kunst und Kultur kennenlernen, selbst ein Instrument lernen, Museen besuchen oder im Chor singen, hängt im Wesentlichen von der Bildung, aber auch auf den sozialen Status der Eltern ab. Experten fordern daher, den Unterricht in Fächern wie Kunst und Musik zu fördern und so die Chancengleichheit der Kinder zu erhöhen.

Bildungsstand und Kultur

Fragt man die Eltern, gibt die große Mehrheit der Eltern an, dass Kunst und Kultur wichtig für die Entwicklung der Kinder sind. Dennoch scheuen sich ein Drittel der befragten Eltern, die Kinder selbst in diesem Bereich zu unterstützen. Das ergab eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach für den Rat für Kulturelle Bildung. Eine ganz entscheidende Rolle spielt dabei der Bildungsstand der Eltern. Eltern mit einem einfachen Abschluss trauen sich die kulturelle Förderung der Kinder nicht zu. Akademiker dagegen trauen sich das häufiger zu. Knapp die Hälfte der Eltern gab an, dass die Kinder in jüngster Zeit bei kulturellen Aktivitäten außerhalb der Schule wie Kunst, Musik, Tanz oder Theater dabei waren.

Teilhabe an Kultur und Kunst

Der Rat für Kulturelle Bildung bemängelt, dass Kinder aus bildungsfernen Familien weniger Förderung im kulturellen Bereich erfahren. Häufig sind fehlende finanzielle Mittel der Grund. Die Experten kritisieren hierfür auch die Bildungs- und Familienpolitik, wenn sozialschwache Familien hier keine Teilhabe erfahren. Das gilt etwa für den Besuch eines Chors, das Erlernen eines Musikinstruments oder Besuche im Konzert, Museum oder Theater etc. Vor allem, wenn die Eltern selbst ein Instrument spielen, tun die Kinder es ihnen häufig gleich.

Fördermaßnahmen und mangelndes Interesse

Vor allem Alleinerziehende haben hier andere Ansichten. Sie äußern häufig ein geringes Interesse an Kultur, im Vergleich zu anderen Eltern. Sie finden zudem Allgemeinbildung und Grundwissen in Sachen Kultur weniger wichtig. Sie haben häufig auch geringes Interesse daran, dass die Kinder an Kunst und Kultur aktiv teilhaben. Damit sind sowohl Politik wie auch die Gesellschaft gefragt, die kulturelle Bildung im Vorschulalter zu fördern und auszubauen, so der Rat der Kulturellen Bildung. Zudem muss der Unterrichtsausfall in Musik oder Kunst bundesweit zurückgehen. Damit auch sozial schwache Kinder an Kunst und Kultur teilhaben können, müssten zudem die Maßnahmen wie Kindergeld, Bildungs- und Teilhabepaket etc. verändert werden, damit auch die Kinder, die es benötigen, tatsächlich davon profitieren.