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Kürzung des Elterngeldes - Meinungen der Eltern

von Redaktion

elterngeld

Der Budgetvorschlag des Bundes für das Jahr 2024, präsentiert vom Finanzminister Christian Lindner, beinhaltet eine Reduzierung des Elterngeldes für Gutverdienende. Diese Maßnahme hat zu Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten geführt, nicht nur innerhalb der politischen Arena. Das Marktforschungsinstitut MediaAnalyzer hat eine Studie durchgeführt, um die Meinungen der deutschen Bevölkerung zu diesem Thema zu erfassen.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen insbesondere die Kontroversen über die Gerechtigkeit dieser vorgeschlagenen Maßnahme. Von den Befragten empfinden 42 Prozent die Kürzung des Elterngeldes als gerecht, während 35 Prozent diese Idee als ungerecht ablehnen. Ein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied zeigt sich hierbei.

Die Zustimmung zur Kürzung wird von 52 Prozent der Männer geteilt, im Gegensatz zu 34 Prozent der Frauen.

Die Studie untersuchte ebenfalls die Einstellungen unter Berücksichtigung des Haushaltsnettoeinkommens (HHNE). Die Ergebnisse entlang der Einkommensverteilung zeigen, dass die Hälfte der Befragten mit niedrigerem HHNE (unter 3.000 Euro) die Senkung der Einkommensgrenze als (sehr) gerecht empfindet. Etwa 39 Prozent derjenigen mit einem HHNE von über 5.000 Euro halten die Elterngeld-Kürzung ebenfalls für gerecht, obwohl ein Teil von ihnen selbst von der Kürzung betroffen sein könnte.

 

Gleiches Recht für alle?

Die Begründungen für die Zustimmung zur Kürzung konzentrieren sich vor allem darauf, dass Haushalte mit einem Einkommen von 150.000 Euro oder mehr keine staatliche Unterstützung benötigen (ungefähr 80 Prozent). Stattdessen sollte der Staat sich um Geringverdienende und sozial Benachteiligte kümmern. Die Gegenseite argumentiert hingegen dafür, dass alle Eltern unabhängig von ihrem Einkommen ein gleiches Recht auf staatliche Unterstützung haben sollten.

 

reiche familie

 

In Bezug auf die möglichen Auswirkungen der Elterngeld-Kürzung zeigt die Studie, dass 60 Prozent der Befragten keine großen Bedenken hinsichtlich der Kürzung ab 2024 haben. Dennoch zeigt sich, dass das Thema keineswegs gleichgültig ist, da lediglich 19 Prozent angaben, kein Interesse daran zu haben, da es sie nicht betrifft.

 

Frauen sehen es kritischer

Die Studie verdeutlicht, dass Frauen die Elterngeld-Kürzung kritischer betrachten als Männer. Die Männer neigen insgesamt dazu, offener für Kürzungen zu sein als Frauen. Eine höhere Zustimmung der Frauen zeigt sich in Bezug auf mögliche Konsequenzen der Kürzung in finanzieller, familiärer und gesellschaftlicher Hinsicht. Frauen betonen stärker die negativen Auswirkungen auf die Gleichberechtigung (49 Prozent gegenüber 37 Prozent bei den Männern).

Zudem geben 58 Prozent der Frauen an, dass Paare aufgrund der Kürzung möglicherweise aus finanziellen Gründen weniger Kinder bekommen könnten. Diese Ansicht teilen 46 Prozent der Männer.

Die Meinungen variieren ebenfalls stark bei der Frage, ob die Bedürfnisse von Gutverdienenden genauso wichtig sind wie die von Geringverdienenden. 70 Prozent der Personen mit einem HHNE von über 5.000 Euro stimmen dieser Aussage zu, während es bei den Personen mit einem HHNE von unter 3.000 Euro nur 44 Prozent sind. Interessanterweise liegt die Zustimmung der Gutverdienenden dennoch meist nur knapp über 50 Prozent, was darauf hinweist, dass auch unter diesen die Meinungen gespalten sind.

Zusammenfassend zeigen die Studienergebnisse, dass die Debatte um die Elterngeld-Kürzung von unterschiedlichen Standpunkten beleuchtet wird. Die Frage der Gerechtigkeit der Kürzung bleibt umstritten, genauso wie die Einstellungen zu verschiedenen Aspekten, die mit dem Thema einhergehen. Obwohl die Kürzung auf einer diskursiven Ebene von Bedeutung ist, scheint sie bei Betroffenen nicht allzu große Besorgnis auszulösen. Frauen zeigen dabei größere Bedenken hinsichtlich der Kürzung im Vergleich zu Männern.

Quelle: MediaAnalyzer

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