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Kletterdreiecke: Tipps und Tricks

von Redaktion

kind klettert

 

Klettern gehört zu den liebsten Aktivitäten für Kinder im Kleinkind-Alter. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass das Kletterdreieck auf besonders großes Interesse stößt. Allerdings kann ein solches Klettergerüst im Kleinformat weitaus mehr als nur Spaß bieten: Es fördert eine gesunde Entwicklung der Kinder - von den grobmotorischen Fähigkeiten bis hin zum Gleichgewichtssinn.


Das Pikler-Dreieck: Was ist das eigentlich?

Dass Eltern das frühkindliche Klettern fördern sollten, ist längst kein Geheimnis mehr. Denn die vielen Vorteile machen sich innerhalb kurzer Zeit bemerkbar und fördern langfristig die Entwicklung. Dennoch ist das Klettern über Sofas, Couchtische und Stühle gefährlich. Eine hervorragende Lösung, den Aktivitätsdrang zu fördern und das Risiko zu minimieren, ist deshalb das Emmi Piklers Kletterdreieck.

Ein solches Kletterdreieck besteht aus zwei Seiten, die sich in Form eines Dreiecks aufstellen lassen, wobei die Größen unterschiedlich ausfallen können. Neben der Grundkonstruktion in Dreiecksform ist es mit vielen Sprossen ausgestattet, die auf die Hände von kleinen Kindern angepasst sind. Dasselbe gilt für den Sprossenabstand, was das Klettern viel sicherer macht.

Während die einfachsten Modelle ausschließlich Sprossen bieten, an denen das Kind hinauf und hinunter klettern kann, gibt es durchaus Erweiterungspotenzial. Besonders beliebt ist eine zusätzliche Rampe, die sich zwischen den Klettersprossen einhängen lässt. Meist sind diese Kletterrampen beidseitig verwendbar: auf der glatten Seite als Rutsche, auf der anderen Seite mit weiteren Sprossen für ein abwechslungsreiches Klettervergnügen.

 

Worauf sollten Eltern beim Kletterdreieck achten?

Dass ein Kinderspielzeug möglichst natürlich sein sollte und eine hervorragende Qualität vorweisen muss, versteht sich von selbst. Bevor das Indoor-Klettergerüst zum Einsatz kommt, gibt es jedoch weitere Faktoren, auf die man achten sollte.

 

Vor dem Kauf des Kletterdreiecks

Wichtige Punkte für die Auswahl des Indoor-Klettergerüsts sind die gängigen Sicherheitskriterien wie die Qualität, Schadstofffreiheit und Belastbarkeit. Allerdings gibt es weitere wichtige Aspekte, die Eltern unbedingt beachten sollten.

  • Je nach Alter des Kindes kann das Kletterdreieck unterschiedlich hoch ausfallen. Da es vor allem für Babys und Kleinkinder interessant ist, sollte es nicht zu hoch sein. Ideal ist eine Höhe von 60 bis 80 Zentimetern.

  • Neben den Maßen des Klettergerüsts ist auch der richtige Sprossenabstand entscheidend. Der empfohlene Abstand beträgt 12,5 Zentimeter. Der Grund dafür, dass sie nicht weiter auseinanderliegen sollten, ist das Gefahrenpotenzial. Bei einem geringen Sprossenabstand ist es beispielsweise nicht möglich, dass Kleinkinder mit ihrem Kopf stecken bleiben.

  • Idealerweise fällt die Wahl auf ein Kletterdreieck mit abgerundeten Kanten, da sie das Verletzungsrisiko minimieren.

 

 

Die richtige Platzierung des Pikler-Dreiecks

Ist das Kletterdreieck einmal gekauft, kann der Kletterspaß sofort beginnen. Grundsätzlich eignet sich diese simple Konstruktion für jeden Raum.

  • Scharfe Kanten oder Gegenstände haben in der Nähe des Kletterdreiecks nichts zu suchen.

  • Obwohl das Kletterdreieck fast überall stehen kann, ist ein rutschfester Untergrund die beste Wahl. Schließlich kann es andernfalls passieren, dass das Klettergerüst verrutscht, während sich das Kind daran festhält. Hervorragend eignen sich fest verlegte Teppiche, Korkmatten oder spezielle Unterlagen.

  • Es ist ebenfalls ratsam, eine dickere Matte unter dem Kletterdreieck zu platzieren. Sie dient als Fallschutz und schützt die Kleinen vor ungewollten Verletzungen.

 

Das Kletterdreieck im Einsatz

Auch dann, wenn die Kleinen das Kletterdreieck begeistert in Augenschein nehmen, gibt es einiges zu beachten. Dazu gehört:

  • Kinder sollten ausschließlich unter elterlicher Aufsicht mit dem Klettergerüst spielen. Ein Auge auf das kletternde Kleinkind zu haben, ist in jedem Alter sinnvoll. Vor allem die Jüngsten benötigen bei ihren anfänglichen Kletterversuchen eine helfende Hand. Das Bedürfnis nach festem Halt sinkt jedoch mit jedem Einsatz, sodass es bald ausreicht, beobachtend dabei zu sein.

  • Das Rutschbrett kann bereits für Babys ab acht Monaten interessant sein. Bis zu einem Alter von anderthalb Jahren sollte man es jedoch ausschließlich in die unterste Sprosse einhängen. Dadurch ergibt sich ein flacher Neigungswinkel, der das potenzielle Gefahrenrisiko minimiert.

  • Zusätzlich ist es sinnvoll, rund um das Pikler-Dreieck ausreichend freien Platz einzuplanen. Schließlich möchten die Kleinsten nicht nur klettern, sondern auch toben. Dafür eignen sich vor allem Teppiche, Matten oder andere weiche Untergründe, die um das Kletterdreieck herum platziert werden. Vorsicht ist jedoch bei Decken und Kissen geboten: In ihnen können sich die Kinder verfangen, wodurch ein unnötiges Verletzungsrisiko entsteht.

 

Was, wenn das Kind nicht klettern möchte?

Es gibt Kinder, die stürzen sich sofort ins Klettervergnügen. Andere hingegen sind ein wenig vorsichtiger und beachten das neue Spielzeug eventuell nicht sofort. Ist das der Fall, sollten Eltern auf keinen Fall auf den Einsatz drängen. Natürlich kann es sinnvoll sein, darauf aufmerksam zu machen und eine gemeinsame Kletterrunde vorzuschlagen.

Es ist hingegen keine gute Idee, das Kleinkind einfach auf das Kletterdreieck zu stellen oder zu setzen. Jedes Kind benötigt eine gewisse Zeit, um Vertrauen zu fassen. Außerdem steigt dadurch das Verletzungsrisiko. Bevor Kleinkinder damit beginnen, an dem Klettergerüst hinaufzuklettern, nutzen sie es, um sich hinzustellen und anschließend als Lauf-Hilfe. Sobald sich das Kind sicher genug fühlt, wird es mit dem Klettern anfangen.

 

Ab wann kommt das Pikler-Dreieck zum Einsatz?

Für kleine Kinder gibt es kaum etwas Schöneres, als ihre Welt zu erkunden. Dennoch benötigen sie ausreichend Zeit, um die bereits erlernten Fertigkeiten zu verfestigen. Zusätzlich gilt es stets zu berücksichtigen, dass jedes Kind unterschiedlich ist. Deshalb hängt der passende Zeitpunkt maßgeblich vom Entwicklungsstand des Kindes ab.

In der Regel kann das Pikler-Dreieck jedoch ab acht bis zehn Monaten genutzt werden. Für jüngere Kinder hingegen ist das Kletterdreieck nicht geeignet.

 

Wie lässt sich das Kletterdreieck erweitern?

Ein guter Tipp zum Erweitern des Pikler-Dreiecks ist das Rutschbrett. Dabei handelt es sich um ein einfaches Brett, das in die Sprossen eingehängt wird. Wie hoch genau, hängt vom Alter und den grobmotorischen Fertigkeiten des Kindes ab. Je jünger das Kleinkind, desto niedriger sollte das Brett platziert werden.

Allerdings sind die meisten Rutschbretter mit unterschiedlichen Seiten ausgestattet. Während sich auf der einen Seite eine Rutschfläche befindet, sind auf der gegenüberliegenden Fläche weitere Sprossen montiert. Zusätzlich gibt es einige Exemplare, die an Kletterwände im Kleinformat erinnern. Solche Modelle eignen sich vor allem für ältere Kinder, da ein deutlich höheres Körperbewusstsein erforderlich ist.

Eine Möglichkeit zu dem klassischen Pikler-Dreieck ist ein kombiniertes Modell. Dabei besteht eine Seite des Dreiecks aus der herkömmlichen Sprossen-Form. Die andere Seite hingegen kann beispielsweise in Netzform gestaltet sein. Da sich diese Klettermöglichkeit deutlich stärker bewegt, ist einiges an grobmotorischem Geschick vonnöten.

Wer zwei Kletterdreiecke besitzt, kann sie zudem für gezielte Gleichgewichtsübungen nutzen. Das funktioniert, indem beide Dreiecke ein Stück weit voneinander weg platziert werden. Anschließend hängt man ein spezielles Brett zwischen den Kletterdreiecken ein. In dieser Form dient es als Balancierstrecke für die Kleinen, wobei das Balancierbrett breit genug ist, um ein Herunterfallen zu vermeiden. Es ist jedoch unbedingt notwendig, ein darauf ausgelegtes Brett zu verwenden. Einfach ein Holzbrett hineinzulegen, ohne eine entsprechende Befestigung ist zu gefährlich. Der Grund dafür ist, dass es bei Belastung wegrutschen könnte, wodurch ein zu hohes Risiko entsteht.

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