Kleinkinder können Schmerzen nicht beschreiben
von Newsredaktion
Kinder im Vorschulalter können nur schwer beschreiben, wie intensiv Schmerzen sind. Um das zu können, sind bestimmte geistige Entwicklungsschritte notwendig. Kinder im Alter von vier oder fünf Jahren können z.B. nicht mit Hilfe einer Skala angeben, wie stark ein Schmerz ist. Damit beschäftigte sich nun die Universität der Minnesota Twin Cities.
Fähigkeiten der Kinder
Diese Erkenntnisse sind wichtig, um etwa die Wirksamkeit einer Schmerztherapie zu bewerten. Die Ärzte müssen dazu die Intensität der Schmerzen richtig einschätzen können. Doch Kinder im Alter bis zu vier, fünf Jahren können die Schmerzen nur sehr unverständlich beschreiben. Kleinkinder ab 18 Monate können meist mit Wörtern wie Aua oder Weh Schmerzen ausdrücken und auf eine bestimmte Stelle zeigen. Ab drei Jahren verfügen die Kinder über einen Grundwortschatz, um Schmerzen zu beschreiben. Allerdings können die Kinder bis etwa fünf Jahren keine konkreten Ursachen für die Schmerzen, die Art oder die Stärke der Schmerzen angeben.
Orientierung an den Eltern
Kleinkinder orientieren sich in der Regel an den Eltern, um einzuschätzen, ob Schmerzen harmlos oder gefährlich sind. Ebenso spielen schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit eine wichtige Rolle. Das gilt z.B. für Kinder im Vorschulalter, die bereits eine schmerzhafte Operation erlebt haben. Die Kinder müssen die Fähigkeit, mehrere Dinge zu vergleichen oder die Größenordnung einzuschätzen erst erlernen. So können etwa Dreijährige zwei Dinge miteinander vergleichen, aber keine Zwischenstufen benennen. So können sie z.B. auch nicht die Intensität der Schmerzen beschreien, indem sie bestimmte Symbole wie Bilder mit verschiedenen Gesichtsausdrücken zuordnen.
Vorschläge der Forschung
Die Forscher machen daher den Vorschlag, die Befragung der Vorschulkinder zu den Schmerzen in der Methodik zu vereinfachen. Dies könnte mit Werkzeugen mit nicht mehr als drei Antwortmöglichkeiten sein oder auch die vergangenen Schmerzerfahrungen der Kinder könnten mit einbezogen werden. Wichtig dabei ist aber auch, die Eltern einzubinden. Die Beobachtungen der Eltern können ebenfalls helfen, die Intensität der Schmerzen einzuschätzen.