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Kleine Stubenhocker: Kinder spielen nicht mehr draußen

von Newsredaktion

Kinder

Viele Kinder machen nicht mehr die Erfahrung, auf Bäume zu klettern oder draußen zu spielen. Für viele Kinder ist das Spielen in der freien Natur nicht mehr selbstverständlich. Laut einer aktuellen Umfrage von Emnid haben viele Kinder Angst vor den frei lebenden Tieren oder fürchten den Schmutz. Die Umfrage ergab, dass die Hälfte der Kinder noch nie auf einen Baum geklettert ist.

Steigende Zahlen von Kindern, die noch nie auf einen Baum geklettert sind

Diese Zahlen sahen vor 25 Jahren noch andres aus. 1990 verbrachten noch drei Viertel der Kinder ihre Freizeit in der freien Natur. Kinder zwischen vier und zwölf Jahren verbringen heute ihre freie Zeit im Zimmer vor dem Fernseher, dem Computer oder mit dem Smartphone. 22 Prozent der befragten Kinder haben noch nie Wildtiere bzw. ein frei lebendes Tier gesehen.

Die Ängste der Eltern

Ein Grund für diese Entwicklung ist wohl auch die Sorge der Eltern. Vielen Eltern ist das Spielen im Wald oder auf dem Feld zu gefährlich. Über die Hälfte der befragten Eltern neigen hier zur Ängstlichkeit und wollen die Kinder allenfalls in Begleitung eines Erwachsenen draußen spielen lassen. Das ist umso erstaunlicher, da die meisten Eltern selbst die Naturerlebnisse erfahren haben. So sind die Kinder überbehütet und immer weniger wollen draußen spielen. Stattdessen stehen Sport, Musikunterricht oder ähnliche Hobbys auf dem Stundenplan, in Begleitung der Eltern. Die Mehrheit der modernen Eltern hat Angst vor Gewalt gegen Kinder und Unfällen, falls sie die Kinder aus den Augen lassen.

Kinder eingeschränkter

Daraus folgt, dass sich die Kinder immer weniger frei und ohne Aufsicht entfalten können. Auch anderen europäischen Ländern oder den USA ist diese Entwicklung zu beobachten. Die Ängste der Eltern machen sich auch Unternehmen zunutze und bringen Kinderuhren mit GPS, Handys für Kinder oder Spezial-Apps zur Ortung der Kinder.

Neuer Trend Waldkindergarten

Wer diesem Trend entgegenwirken möchte, schickt das Kind in einen Waldkindergarten, wo Kinder das ganze Jahr über draußen spielen. Schutz vor extremen Wetterbedingungen bietet z. B. eine Waldhütte oder ein Bauwagen. Alternativ bieten sich regelmäßige Ausflüge an Wochenenden an, die in den Wald, an Seen oder Flüsse führen. Viel Spaß bietet auch ein Lagerfeuer oder eine Nachtwanderung. Schulkinder haben die Möglichkeit, Feriencamps zu besuchen. Das Spiel in der Natur ist für Kinder sehr wichtig, da es die Konzentration steigert, die Gesundheit verbessert und die Motorik fördert und das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt.

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