Weitere Erziehungs-News

Kindern ist Freundschaft wichtiger als Fairness

von Newsredaktion

Fairness

Auch Kinder nutzen Vitamin B. Denn schon Kleinkinder stellen die Freundschaft über Fairness und teilen nicht immer gerecht. In München fanden Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität nun heraus, dass Kinder eher mit den Freunden teilen, auch wenn ein anderes Kind mehr Bedarf hätte. Je älter die Kinder sind, desto ausgeprägter ist auch das Bewusstsein für Vitamin B. Ein erstaunliches Ergebnis, denn vor allem Schul-Kinder verfügen eigentlich über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.

Sinn für Gerechtigkeit und Fairness

Eigentlich besitzen Kleinkinder bereits einen ausgeprägten Sinn für Fairness und Gerechtigkeit. Sie teilen mit anderen und setzen sich auch für andere Kinder ein. Aber was unfair ist, wird von der Kultur beeinflusst. Denn sobald Freundschaft dazu kommt, ändert sich das Bild. Das zeigen die Experimente der Münchener Forscher mit Kindern zwischen Drei- und Vierjährigen sowie mit Fünf- und Sechsjährigen.

Experiment mit Stickern

Im Experiment erhielten die Kinder Aufkleber, die sich mit zwei anderen Kindern gerecht teilen sollten. Ein Kind war dabei ein enger Freund mit einem vollen Sticker-Album, das zweite Kind war fremd und besaß nur drei Sticker. Dabei zeigten sich die Kinder den Freunden gegenüber großzügiger, auch wenn das andere Kind mehr profitieren würde. Die Untersuchung zeigt, dass sich Kinder beim Teilen an der Freundschaft bzw. der sozialen Bindung zum Empfänger orientieren. Die Kinder zwischen fünf und sechs Jahren bevorzugten dabei die Freunde noch häufiger als die jüngeren Kinder. Das überrascht, denn die Forscher gingen davon aus, dass sich die älteren Kinder stärker an der Gerechtigkeit orientieren.

Fairness nicht ausschlaggebend

So ist Fairness beim Teilen offenbar nicht die die treibende Motivation bei den Kindern. Dies könnte anders sein, wenn es nicht um einfache Dinge wie Sticker geht, sondern um lebenswichtige Bedürfnisse wie Essen und Trinken. Auch Mitleid oder Mitgefühl können die Kinder anders zum Teilen motivieren, etwa wenn das Gegenüber erklärt, dass er unter der Situation leidet. Es sollen noch weitere Studien folgen, welche Faktoren das Teilen der Kinder noch beeinflussen.

Weitere Erziehungs-News