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Kindererziehung in den USA

von Newsredaktion

Kinder USA

Wer in den USA kurz sein Kind allein lässt, muss mit Sanktionen rechnen. So ist es kaum möglich, Kinder allein auf den Spielplatz zu schicken und allein nach Hause gehen zu lassen oder die Kinder kurz allein zu Hause zu lassen. Was hierzulande normal ist, kann in den USA unter Umständen Gefängnis bedeuten.

Strikter Kinderschutz in den USA

Wollen Kinder in den USA mal eben allein den Hund ausführen, mal auf den Spielplatz mit Freunden toben oder eine Runde mit dem Bike drehen, ist das kaum denkbar. Viele Eltern haben Angst, zudem gilt ein strikter Kinderschutz. Dies schränkt aber auch den Freiheitsdrang der Kinder ein. Vor kurzem wurde ein Fall einer Mutter bekannt, die im Urlaub in Delaware rasch einkaufen wollte. Die Kinder, acht und neun Jahre, blieben allein zurück. Wieder zurück in der Ferienwohnung war die Polizei anwesend, die die Mutter festnahm: wegen Vernachlässigung der Kinder. Ein Nachbar hatte die Polizei gerufen, der die Kinder mit ihren Hunden draußen beobachtet hatte.

Nicht allein auf den Spielplatz

Übertrieben, hysterisch oder Schutz der Kinder? Fakt ist, dass der Schutz der Kinder in den USA sehr groß geschrieben wird, ihre Lobby ist stark. Dies ist natürlich positiv. Doch in einigen US-Bundesstaaten machen sich Eltern bereits strafbar, wenn die Eltern die Kinder unter zwölf Jahre nur kurz allein lassen. So können Kinder kaum allein auf den Spielplatz oder allein zur Schule gehen. Während hier üblich ist, dass Kinder auch allein spielen gehen oder den Schulweg allein meistern, ist es in den USA Gewohnheit, Kinder mit dem Auto zu fahren. Das Jugendamt schreitet schnell ein. Gleichwohl gibt es auch hier Fälle von Vernachlässigung und Kindesmissbrauch, nicht in allen Gegenden werden Kinder so behütet und geschützt.

Ängste der Eltern

Auch in den USA gibt es viele Eltern und Familien, die den Kindern mehr Freiheiten geben möchten, etwa die Initiative Free Range Kids. Sie wollen erreichen, dass die Kinder selbständig werden und frei aufwachsen. Bereits im Jahr 2008 sorgte eine Mutter in New York für Schlagzeilen, weil sie ihren Sohn mit neun Jahren allein U-Bahn fahren ließ. Amerikanische Eltern sind vor allem von zwei Ängsten geprägt, der Entführung oder Ermordung ihrer Kinder, sowie die Ablehnung durch eine Elite-Universität. Das zeigt die Angst der Eltern vor einer unsicheren, nicht planbaren Zukunft der Kinder. Das gilt vor allem für die Familien der Mittelschicht. Statistisch gesehen gibt es weniger Verbrechen, doch die Universität Berkeley wollte diesen Ängsten auf den Grund gehen. Die Gesellschaft akzeptiert etwas anderes nicht mehr, so die einfache Antwort. Die intensive Behütung der Kinder und die moralische Empörung über Eltern, die dies nicht tun, sind neu. Die Empörung ist vor allem groß, wenn die Mütter die Kinder allein lassen.

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