Kinderärzte warnen erneut vor Mangel an Hebammen
von Newsredaktion
Viele Kinder- und Jugendärzte warnen aktuell wieder eindringlich vor dem gefährlichen Mangel an Hebammen. Sie weisen darauf hin, dass Mütter ein Recht auf eine kompetente, umfassende Betreuung vor, während und nach der Geburt, meist in Kooperation mit den Ärzten, haben. Vor allem Mütter mit dem ersten Kind und Mütter aus sozial schwachen Verhältnissen profitieren von den Hebammen.
Schlechte Grundversorgung durch Hebammen-Mangel
Die Mediziner bemängeln, dass sich die Geburtshilfe sowie die Vorsorge und nachträgliche Betreuung immer mehr verschlechtern, mit gravierenden Folgen für Mutter und Kind. Die Politik sei nun gefordert, dem Hebammen-Mangel Einhalt zu gebieten. Die Ärzte verweisen klar auf den so genannten Sicherstellungsauftrag der Hebammen. Doch die Geburtshilfe wird derzeit systematisch ausbluten. Inzwischen Alltag in Deutschland: Viele Kliniken kündigen den Hebammen und beschäftigen sie allenfalls freiberuflich weiter oder schließen den Kreißsaal. Immer weniger Hebammen müssten daher immer mehr Geburten betreuen, oft auch gleichzeitig. Das hat fatale Folgen für Mutter und Kind, denn dies erhöht das Risiko möglicher Komplikationen. Dazu kommt, dass die Krankenkassen Beratungsgespräche im Rahmen der Vor- und Nachsorge mit 30 Euro finanziert, was in vielen Fällen nicht ausreicht, wenn unsichere, junge Eltern eine intensive Betreuung benötigen.
Forderungen an die Politik
Die Kinder- und Jugendärzte machen deutlich, dass sie Sicherheit in den Geburtskliniken sowie eine umfangreiche, kompetente Betreuung der Eltern vor und nach der Geburt für unerlässlich halten. Dazu müssen Ärzte und Hebammen zusammenarbeiten. Die Politik sei daher gefordert, die Geburtshilfe wieder zu fördern, um zu verhindern, dass die Geburtshilfe ausstirbt. Außerdem muss die Vor- und Nachsorge sowie die generelle Tätigkeit der Hebammen besser finanziert werden. Dabei weisen die Ärzte noch auf einen weiteren wichtigen Aspekt hin. Durch die kompetente Betreuung der Hebammen werden junge Eltern und Eltern in schwierigen, wirtschaftlichen oder sozialen Verhältnissen unterstützt. Gerade diese Eltern haben Bedarf an intensiven langen Gesprächen, haben viele Fragen. Außerdem wird so der Vernachlässigung von Kindern vorgebeugt. Nur so können die Kinder sicher und gesund aufwachsen, unabhängig vom sozialen Umfeld der Eltern und ihrer Herkunft.