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Kinder und stillsitzen, keine gute Idee

von Newsredaktion

Bewegung

Viele Experten weisen immer wieder darauf hin, dass Kinder nicht stillsitzen sollten. So hat sich eine neue Disziplin entwickelt, die Psychomotorik. Dabei geht es um Bewegung, Lernen und Persönlichkeitsentwicklung.

Zu wenig Bewegung

Von vielen Seiten wird beklagt, dass Kinder sich zu wenig bewegen. Allerdings sitzen Kinder im Alter mit einem besonders ausgeprägten Bewegungsdrang auf der Schulbank. Und Schule bedeutet in der Regel stillsitzen. Das fällt vor allem Grundschülern schwer, denn Sitzen ist eine sehr ungesunde Körperhaltung, vor allem für Kinder im Wachstum. Das betonen vor allem Mediziner und Sportwissenschaftler. In Österreich gibt es daher den neuen Lehrgang der Psychomotorik  im Bereich der Sportwissenschaft an der Universität Wien. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Fachrichtung mit Aspekten der Psychologie, Pädagogik, Soziologie und Medizin. Dabei soll vor allem Bewegung in den Alltag integriert werden, sowohl bei Kindern und Jugendlichen, aber auch bei Erwachsenen und Senioren.

Effizientes Lernen mit Bewegung

Ein wichtiger Aspekt ist dabei das effiziente Lernen. So soll Bewegung in den Schulalltag integriert werden. Denn Bewegung ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Kinder, sowohl in körperlicher wie in geistiger Hinsicht. Erwiesen ist, dass in Bewegung Erlerntes länger und besser im Gedächtnis bleibt. Daher soll es nicht nur beim Sportunterricht bleiben. Bewegung soll auch in anderen Fächern stattfinden, etwa in Mathe. Das wirkt sich positiv auf die Konzentration und die Motivation der Kinder aus.

Motivation der Schüler

Neu daran ist, dass die Psychomotorik auf die intrinsische Motivation der Schüler setzt, also auf die Motivation von innen. Herkömmliche Lehrkonzepte setzen auf äußere Zwänge und Einflüsse wie Noten und Belohnung und Strafe. Sinnvoller wäre es, wenn Kinder das tun, was sie interessiert und woran sie Freude haben. So können sie sich Wissen selbstständig aneignen und besser verarbeiten, das Lernen wäre effizienter, so die Annahme der Wissenschaftler in Wien. Erste Tests haben erwiesen, dass Kinder besser im Lesen und Rechnen abgeschnitten hatten, wenn sie diesem Ansatz folgten. Zudem wirkt sich die Psychomotorik auf die Persönlichkeitsentwicklung aus. So soll es in naher Zukunft detaillierte Forschungsergebnisse geben.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass aus Klassenzimmern Bewegungsräume werden sollten und dass es sich um ein zukunftsträchtiges Modell handelt. Allerdings braucht es dazu auch entsprechend geschultes Lehrpersonal. Daher bräuchte es deutlich mehr Lehrkräfte, damit etwa 30 Schüler von zwei Lehrkräften betreut werden könnten.

 

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