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Kinder und Jugendliche weniger zur Empathie fähig

von Newsredaktion

Empathie

Eine Studie der Universität Bielefeld zeigt, dass wie wichtig die Aufmerksamkeit der Eltern für Kinder und Jugendliche ist. Emotionale Beziehungen zwischen Eltern und Kindern weisen in einigen Fällen Probleme auf, die gravierende Folgen haben können. Ursache sind mitunter überforderte Eltern, die aufgrund der Berufstätigkeit kaum mehr Zeit für die Kinder haben und die Erziehung den Schulen überlassen.

Emotionaler Austausch

Die gesunde Beziehung innerhalb der Familie ist die wichtige Grundlage für ein gesundes Selbstbewusstsein, Vertrauen und die Fähigkeit zur Empathie. In der Eltern-Kind-Beziehung ist daher wichtig, den Kindern Wertschätzung, Zuwendung und Geborgenheit zu vermitteln. Damit geht die Erziehung weit über das bloße Funktionieren hinaus. Dieser emotionale Austausch mit den Kindern verlangt den Eltern Achtsamkeit und Respekt ab, was im Alltag häufig aus Zeitmangel und Stress untergeht. Wenn Kinder und Jugendliche sich jedoch nicht von den Eltern beachtet fühlen, kann das Defizite in der psychosozialen Entwicklung mit sich bringen. Denn Kinder spüren das genau.

Studie mit Kindern

Die Studie der Bielefelder Universität hat dazu über 1.000 Kinder zwischen elf, zwölf und sechzehn Jahren befragt, ob sich sie sich beachtet oder unbeachtet fühlten. Demnach fühlt sich gut ein Drittel der Kinder und etwa 17 Prozent der Jugendlichen nicht ausreichend beachtet. Das entspricht einer Zahl von gut 1,9 Millionen Kindern und Jugendlichen. Dazu wurden Aussagen wie „Meine Eltern merken, ob es mir gut geht“ oder „Meine Eltern hören genau zu, wenn ich etwas sage“ herangezogen. So verneinten gut 70 Prozent der Kinder die Frage, ob sich die Eltern gern mit ihnen beschäftigen würden. Zudem scheinen Dinge wie gemeinsame Unternehmungen, Bekundungen der Zuneigung oder die Nachfrage, wie der Tag war, keinesfalls überall üblich zu sein.

Emotionale Verfassung der Kinder

Außerdem haben viele Eltern nicht die emotionale Verfassung der Kinder im Blick. Mit Blick auf das Selbstvertrauen erfahren 81 Prozent der Kinder Vertrauen in ihre Fähigkeiten und Ermutigung. 78 Prozent der unbeachteten Kinder fehlt diese Unterstützung. Auch bei der Frage nach der Geborgenheit und der Lebenszufriedenheit gibt es bedenkliche Ergebnisse. 11 Prozent der beachteten und 46 Prozent der unbeachteten Kinder und Jugendlichen fühlten sich nicht geborgen, nur etwa 53 Prozent der Kinder waren mit dem Leben zufrieden.

Fähigkeit zur Empathie

Bedenklich ist auch, dass nur 54 Prozent der teilnehmenden Kinder und Jugendliche in der Lage sind, sich in andere hineinzuversetzen und Mitgefühl zu zeigen. Bei dieser Abnahme der Fähigkeit zur Empathie sehen die Wissenschaftler vor allem die gesellschaftliche Entwicklung im Ganzen als Ursache. So würden kaum mehr Werte wie Solidarität vermittelt, auch nicht in der Erziehung. Wenn dies jedoch fehlt, kann zu schwerwiegenden Bindungsängsten und Bindungsstörungen kommen. Demnach hat die mangelnde Aufmerksamkeit für Kinder gravierende Folgen, ähnlich wie die Armut.

Im Gegenzug zeigte die Studie, dass die Achtsamkeit kein Privileg Wohlhabender oder traditioneller Familien ist. Die Qualität der Beziehung in einer Familie, gleichgültig in welcher Form, ist demnach einmalig. Die bedingungslose Liebe zwischen Eltern und Kindern, egal ob Patchwork oder Regenbogen oder klassisch, gibt es nur im Familienverbund kann nicht durch Institutionen ersetzt werden.

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